Freitag, 7. Dezember 2012

Review: Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft

"Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" entspricht nicht dem typischen Schema eines Tierfilmes. Es handelt sich hierbei um kein Werk, dass man seinen Kindern zeigt, um sie mit einem niedlichen Hundefilm zu unterhalten. "Hachiko" ist durchwegs erwachsen und bietet dem Zuschauer einen dramatisch-traurigen Film, der nicht nur zarte Gemüter zu Tränen rühren wird. Hauptdarsteller Richard Gere verkörpert dabei seine Rolle als Herrchen von Hachiko in dem auf wahre Begebenheiten beruhenden US-amerikanischen Film aus dem Jahre 2009 perfekt.

Angefangen mit einer stereotypischen heilen Welt und einer perfekten Familie, wird das Zusammenkommen von Hachiko, einem Akita-Welpen, und seinen neuen Besitzern erzählt. Der Familienvater Parker Wilson, ein Professor an der Universität, findet eines Tages am Heimweg den kleinen Hund am Bahnsteig. Er beschließt, den Welpen, dessen Name auf seinem Halsband eingraviert ist, mit nachhause zu nehmen. Alle Versuche Hachikos Besitzer zu finden sind zwecklos. Parkers Frau Cate sträubt sich jedoch dagegen, den Vierbeiner zu behalten. Erst als diese merkt, wie sehr ihrem Mann der Hund ans Herz gewachsen ist, stimmt sie einem Verbleib von Hachiko zu.

Dies sollte den Beginn einer perfekten Freundschaft darstellen, bei der die Grenzen von Loyalität nach oben hin neu definiert werden. Parker geht gewohnt seinem Job als Universitätsprofessor nach, was Hachiko anfangs schwer akzeptieren kann. Er folgt seinem Herrchen am ersten Morgen bis zum Bahnhof. Parker erklärt ihm, dass er nicht weiter mitkommen könne und schickt ihn nachhause. Dies alles geschieht unter den Augen der Bahnangestellten und anderen Fahrgästen, von denen manche Parker aufgrund seiner tagtäglichen Reisen zur Universität besser kennen. Hachiko akzeptiert schlussendlich das Fortgehen seines Herrchens und trottet zurück zu seinem neuen Heim. Wie jeden Arbeitstag kommt Parker um 17 Uhr von der Universität zurück.

Am darauffolgenden Tag wiederholt sich das Schauspiel. Parker verlässt zu gewohnter Uhrzeit das Haus, um seiner Arbeit nachzugehen. Hachiko folgt ihm dabei und nachdem sein Herrchen in den Zug eingestiegen ist, kehrt er wieder nachhause zurück. Spät abends beschließt der Vierbeiner plötzlich davonzulaufen. Besorgt schaut Cate ihm nach, die ihn nicht mehr an der Flucht hindern konnte. Allerdings kommt Hachiko schon kurze Zeit später wieder zurück, gemeinsam mit seinem Herrchen, das er pünktlich vom Bahnhof abgeholt hatte.

Ein tragisches Ereignis, das Hachikos unendliche Loyalität ein weiteres Mal auf eine viel deutlichere Art und Weise auf die Probe stellt, sollte folgen. Mehr will ich an dieser Stelle allerdings nicht verraten, um nicht zu viel vorweg zu nehmen. "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" ist einer der gleichzeitig traurigsten und besten Filme, die die US-amerikanische Filmgeschichte jemals produziert hat, den kein Freund von dramatischen Filmen missen sollte.

WERTUNG: 9.0





Die wahre Geschichte um den treuen Hund namens Hachikō hat sich im Japan der 20er- und 30er-Jahre abgespielt. Nach seiner Geburt am 10. November 1923 in Ōdate ist der Welpe 1924 vom Universitätsprofessor Hidesaburō Ueno mit in dessen Heimatstadt Tokio genommen worden, um ihn von diesem Zeitpunkt an tagtäglich zum Bahnhof Shibuya zu begleiten und von dort wieder abzuholen. Die Jahre danach bis zu seinem Tod 1935 entsprechen im Film, der übrigens ein Remake von "Hachikō Monogatari" aus dem Jahre 1987 ist, nicht 1:1 der Realität. Die wesentlichsten Fakten sind allerdings übernommen worden. Eine erst 2011 durchgeführte Untersuchung des toten Hundekörpers ergab, dass mehrere Todesursachen möglich gewesen seien. Neben einer starken Filariose litt der Akita-Hund auch an Lungen- und Herzkrebs.


In Gedenken an Hachikō, 


einer der treuesten Seelen, die die Menschheit je kannte.

R.I.P.

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