Sonntag, 8. Dezember 2013

Preview: Xbox One-Highlights 2014

Wie schon Ende 2012 möchte ich auch im Dezember dieses Jahres einen Blick auf die folgenden zwölf Gaming-Monate werfen. Jedoch richte ich die heurige Top 10 ausschließlich auf Xbox One-Titel aus, wobei nur ein Spiel aus der Liste wirklich exklusiv für die Microsoft-Plattformen ist.

Platz 10: 
Dying Light

Wieder einmal erwartet uns ein mediales Konstrukt, indem Zombies die feindliche Hauptrolle spielen. Für die einen mag diese Thematik mittlerweile ausgelutscht sein, für mich persönlich kann es allerdings nie genug Untote geben - zumindest, wenn die Präsentation ansprechend ist. Dying Light verspricht hier eine innovative Grundidee, die das Gameplay von bisherigen Zombie-Spielen grundlegend differenziert. Denn ihr steuert euren Charakter aus der first-person-Ansicht und bewegt euch dabei in freerunning-Manier.


Freerunning ist eine Sportart, deren Ursprünge in Frankreich und England zu finden sind. Dabei geht es um das möglichst rasche Überwinden von allen erdenklichen Hindernissen, die sich einem in der alltäglichen Umgebung in den Weg stellen können. Für Dying Light bedeutet das, dass ihr euch frei in einer offenen Welt herumbewegt, in der ihr euch im Stile des freerunnings rasch von Untoten distanzieren könnt. Durch die first-person-Ansicht wirkt dies besonders dynamisch und das Gameplay sehr schnell. Die Entwickler versprechen eine Spielzeit von 15-20 Stunden, inkludiert man die vielen Nebenmissionen, soll man sogar 35-40 Stunden in Dying Light verbringen können. Sollte durch das freerunning ein entsprechendes Survival-Feeling aufkommen, ist dieser Titel definitiv hochinteressant und mehr als nur einen Blick wert.


Release-Date: 2014
Plattformen: Windows, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One
Entwickler: Techland
Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment

Platz 9: 
Thief

Die Thief-Reihe sollte den meisten Gamern ein Begriff sein. Als Mitbegründer des Stealth-Genres, also Spielen, in denen ihr vorwiegend durch Schleichen und heimliche Aktionen vorankommt, startete die Videospiel-Serie 1998 mit "Dark Project: Der Meisterdieb". Nach voraussichtlich zehn Jahre langer Abstinenz auf dem Videospielmarkt soll mit Thief 2014 ein vierter Teil erscheinen. 


Garrett soll erneut in dem als reboot angekündigten Titel als Protagonist fungieren. Laut Entwickler handele es sich um ein "first-person-adventure mit intelligentem Design, in dem der Spieler die komplette Kontrolle übernimmt, mit der Freiheit, seinen Weg durch die Levels des Spiels selbst zu wählen". Sollten die Entwickler damit nicht zu viel versprechen, könnte das erste Quartal des nächsten Gaming-Jahres durchaus spannend werden.


Release-Date: 25. Februar 2014
Plattformen: Windows, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One
Entwickler: Eidos Montreal
Publisher: Square Enix

Platz 8: 
Titanfall

Mit Titanfall begegnen wir dem einzigen Microsoft-Exklusivtitel in dieser Liste. Der first-person-shooter verfügt ausschließlich über einen online Multiplayer-Spielmodus, eine offline Kampagne gibt es demzufolge nicht. Trotzdem soll das Spiel über eine Story und mehrere NPCs verfügen, jedoch nicht über eine offene Welt. Neben den normalen menschlichen Soldaten könnt ihr, wie der Titel bereits verspricht, auch sogenannte Titans steuern. Diese sind sehr mächtige und vor allem riesige Roboter, die es in verschiedenen Varianten gibt. Bislang sind drei Typen bekannt.


Zu Beginn werdet ihr auf das Schlachtfeld geworfen, ein Timer erscheint. Wurde dieser Timer durch das Eleminieren von gegnerischen Spielern auf null gebracht, kann ein Titan eingesetzt werden. Danach sind sowohl der Roboter-Riese selbst als auch die Person darin für 30 Sekunden geschützt. Trotz ihrer monströsen Größe sind Titans alles andere als lahm und bewegen sich relativ rasch und agil über die Map, wenn auch natürlich langsamer als ihre humanen Kameraden. Springen, hocken oder in Deckung gehen können sie jedoch nicht. Ein Match endet, sobald ein Team in das gegnerische "evacuation dropship" vorgedrungen ist.


Release-Date: 13. März 2014
Plattform: Windows, Xbox 360, Xbox One
Entwickler: Respawn Entertainment
Publisher: EA

Platz 7: 
The Crew

Mit The Crew wird im dritten Quartal 2014 ein reiner next gen-Racer erscheinen. Das Setting sind die Vereinigten Staaten, welche in einer riesigen, offenen Welt von einem Ende zum anderen binnen 90 Minuten überquert werden können. Die Singleplayer-Kampagne verspricht einen Umfang von 20 Stunden und soll komplett ohne Ladepausen auskommen. Missionen können alleine, mit Freunden oder im online co-op absolviert werden. Durch eine App für iOS und Android ist es auch möglich, eigene Autos zu bauen.

Der Trailer zu The Crew verspricht ein komplett neues Spielerlebnis in der Welt der Rennspiele. Durch die Einbindung von anderen Mitspielern ermöglichen sich eine Vielzahl von Interaktionen im Nachbau der USA. The Crew könnte das Spiel werden, dass sich ehemalige Need for Speed-Fans von der Reihe seit geraumer Zeit wünschen: Einen polyvalenten Arcade-Racer mit spaßigem Gameplay, Tuning-Möglichkeiten und viel Abwechslung.


Release-Date: Q3 2014
Plattformen: Windows, PS4, Xbox One
Entwickler: Ivory Tower, Ubisoft Reflections
Publisher: Ubisoft

Platz 6
Metal Gear Solid V: Ground Zeroes

Verwirrenderweise waren vor der offiziellen Ankündigung von Metal Gear Solid 5 zwei Namen im Umlauf: Ground Zeroes und The Phantom Pain. Schlussendlich stellte sich heraus, dass es sich bei beiden Titeln um ein und dasselbe Spiel handelt, welches auf zwei Teile aufgesplittet wird. Das zuerst erscheinende Ground Zeroes bildet dabei den Prolog zu Phantom Pain.

Zeitlich gesehen spielt sich Ground Zeroes nach den Ereignissen in Peace Walker. Genauso wie in seinem Vorgänger wird auch im Nachfolger wieder das Entwickeln von Waffen in der eigenen Basis möglich sein. Diese Basis soll auch via Smartphone-Applikation zugänglich sein. Im Spiel soll ein Echtzeit-Tag/Nacht-Wechsel stattfinden. Missionen können in beliebiger Reihenfolge gespielt werden, wobei die Story unterschiedlich beeinflusst wird. Ein echtes open world-Feeling soll durch verschiedene Reisemöglichkeiten und Arten des Schleichens aufkommen.


Der Gameplay-Trailer offenbart den Facettenreichtum von Ground Zeroes. Neben den Stealth-Elementen gibt es auch genügend Action. Dabei sieht das Spiel richtig hübsch aus. Zu hoffen ist allerdings, dass das Spiel in der Demo auf "leicht" gespielt worden ist, andernfalls ist die KI nicht sonderlich intelligent.

Release-Date: 2014
Plattformen: PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One
Entwickler: Kojima Productions
Publisher: Konami

Platz 5: 
Tom Clancy's The Division

Mit Tom Clancy's The Division erwartet uns ein Grafik-Epos und das vielleicht optisch eindrucksvollste Spiel 2014 (obwohl sich auf Platz 3 in diesem Ranking noch ein weiterer heißer Anwärter für diesen Titel tummelt). Highlights hierfür findet ihr überall: Wunderschöne Lichteffekte, eine realistisch zerstörbare Umgebung, unzählbar viele Details. Schießt ihr beispielweise durch eine Plakatwand, seht ihr wie sich das Licht durch die Einschusslöcher ausbreitet. Bleibt nur zu hoffen, dass das Gameplay genauso glänzt.


The Division spielt in New York drei Wochen nach Ausbruch eines tödlichen Virus. Als Teil des "Strategic Homeland Division"-Teams, einer streng geheimen Einheit von Agenten, ist es euer Ziel, das Chaos zu ordnen. Dabei spielt sich der Big Apple als offene Welt, gesteuert wird euer Charakter aus der 3rd-person-Ansicht.


Release-Date: Q4 2014
Plattformen: Windows, PS4, Xbox One
Entwickler: Ubisoft Massive
Publisher: Ubisoft

Platz 4: 
The Evil Within

The Evil Within verspricht ein waschechtes Genre-Highlight zu werden. Der von vielen Gamern kritisierte Survival-Aspekt, der in Spielen der Reihen Silent Hill und Resident Evil immer mehr der Action weichen muss, wird in The Evil Within ganz groß geschrieben. Euer Protagonist, Detektiv Sebastian Castellanos, und dessen Partner untersuchen den Fall eines grausamen Massenmörders. Dabei begegnen sie einer mysteriösen Energie. Nachdem sie gesehen hatten, wie ehemalige Officer brutal abgeschlachtet wurden, wird Sebastian selbst niedergeschlagen und dadurch bewusstlos. Als er wieder aufwacht, findet er sich in einer verstörten Welt wieder, in der abscheuliche Kreaturen ihr Unwesen treiben. Das Survival-Abenteur für Sebastian beginnt.


Der Gameplay-Trailer zeigt, wie ihr in The Evil Within überleben könnt und erinnert dabei ein wenig an Amnesia - aber selbst wenn, gilt immer noch das Sprichwort "besser gut kopiert, als schlecht neu erfunden". Grundsätzlich gibt es ansonsten aber wenig Kritikpunkte; sollte sich das Survival-Feeling in der kompletten Handlung genauso durchziehen wie im Video dargestellt, ist The Evil Within ein wahres Horror-Highlight.
 
Release-Date: 2014
Plattformen: Windows, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One
Entwickler: Tango Gameworks
Publisher: Bethesda Softworks

Platz 3
The Witcher 3: Wild Hunt

Drei Jahre nach dem letzten Teil Assassins of Kings geht's mit Wild Hunt 2014 in eine neue Runde. Natürlich ist das Setting wieder eine mittelalterliche Fantasywelt, die jedoch erstmals offen ist und zudem 35x mehr Fläche als der Vorgänger bietet. 


Die Ausgangsbasis des Plots ist schnell erklärt: In der Welt herrscht Chaos. Das Kaiserreich Nilfgaard überfällt die nördlichen Königreiche. Die Hauptfigur der Handlung, Geralt, wird nicht mehr von einst mächtigen Lebewesen benutzt, da diese mittlerweile gestorben oder verschwunden sind. Dafür treibt eine neue politische Macht sein Unwesen. Geralt steuert sich wie gewohnt aus der 3rd-person-Perspektive und verfügt neben klassischen Nahkampffähigkeiten auch über die Fähigkeit, Zauber wirken zu lassen. Insgesamt 36 verschiedene Enden sind durch vom Spieler abhängige Einflüsse auf den Handlungsstrang möglich. Die Story soll sich in ca. 50 Stunden durchspielen lassen, dazu kommen nochmals 50 Stunden in diversen Nebenmissionen.


Wie bereits weiter oben angekündigt, steckt hinter Platz 3 ein weiterer Titel mit Bombast-Grafik. Überzeugt euch davon selbst in den Trailern.


Release-Date: 2014
Plattformen: Windows, PS4, Xbox One
Entwickler: CD Projekt Red
Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment

Platz 2: 
Destiny

Bungie ist sicher vielen ein Begriff. Das Entwicklungsstudio war bis einschließlich Reach für die Halo-Reihe verantwortlich. Vor geraumer Zeit wechselte Bungie jedoch von Microsoft zu Activision, um dort eine neue Marke ins Leben zu Rufen: Destiny.


Nachdem man nur wenige Sekunden eines Destiny-Trailers gesehen hat, ist klar, dass sich Bungie sehr von vergangenen Arbeiten inspirieren lassen hat. Man entdeckt überall einen Touch vom Halo-Universum, jedoch noch bunter, noch vielseitiger und optisch eindrucksvoller umgesetzt. Es handelt sich bei Destiny definitiv nicht um einen Halo-Klon, auch wenn, wie gesagt, viele Ähnlichkeiten nicht abzusprechen sind.


Laut Aussagen von Bungie sei die Spielwelt sehr dynamisch und beinhalte Ereignisse, die nicht mal von den Entwicklern selbst so geplant worden seien. So soll sich eine einzigartige Erfahrung für den Spieler ergeben. Obwohl Destiny durchaus über einen Single-Player verfügt, ist es notwendig, permanent online zu sein, da mehrere MMO-Elemente in den first-person-shooter integriert worden sind.


Halo gilt für viele Shooter-Fans als das Nonplusultra. Am 9. September 2014, wenn Destiny veröffentlicht wird, könnte sich das Benchmarking neu orientieren. Der neue Bungie-Titel hat auf alle Fälle Potential, neue Maßstäbe zu setzen und die neue Nummer 1 der Online-Shooter zu werden. Bessere Voraussetzungen als bei Halo sind hierfür auf jeden Fall gegeben, erscheint Destiny doch nicht nur für die Xbox, sondern auch für die Playstation und erreicht somit eine breitere Masse.

Release-Date: 9. September 2014
Plattformen: PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One
Entwickler: Bungie
Publisher: Activision

Platz 1
Watch Dogs

Auf Platz 1 angelangt kommen wir zu einem Spiel, das nur so von innovativen Ideen durchdrungen ist. Watch Dogs vereint Open World mit Stealth- und Action-Elementen in einem grafisch... warte, das war doch schon letztes Jahr?

Watch Dogs hätte eigentlich bereits 2013 erscheinen und Teil des next gen-Launch-Line Ups sein sollen. Jedoch konnte dieser Termin nicht eingehalten werden und so verschob Ubisoft kurzerhand das Spiel auf 2014, was grundsätzlich positiv anzusehen ist. Denn in der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, dass die Qualität eines Spieles im Vordergrund steht und nicht, dass es pünktlich zum Weihnachtsgeschäft im Laden stehen darf.

Details zum Inhalt spare ich mir an dieser Stelle. Von was Watch Dogs handelt, sollte mittlerweile allseits bekannt sein. Eine Neuigkeit wurde aber preisgegeben, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Die Funktionalität des Multiplayers.


Im Video wird ein 1vs1-Modus demonstriert. Nachdem ihr in das Areal des Gegners vorgedrungen seid, gilt es diesen zu identifizieren. Dabei spielt ihr den aus der Kampagne bekannten Protagonisten Aiden Pearce und euer Gegenspieler einen Hacker. Habt ihr euren Gegner gefunden, gilt es ihn zu eliminieren. Dabei könnt ihr anscheinend mehrere aus der Kampagne bekannte Elemente auf der Verfolgungsjagd benutzen, wie zum Beispiel das Knacken von Autos. In einer weiteren Demonstration ist die Lage umgekehrt. Diesmal müsst ihr euren Gegner hacken, der euch darauf verfolgen wird. Gewinner dieses Matches ist somit wohl derjenige, der zuerst den Download beendet bzw. den anderen ausschaltet.

Release-Date: unbekannt
Plattformen: Xbox One, PS4, PS3, Xbox360, PC
Entwickler: Ubisoft Montreal, Ubisoft Reflections
Publisher: Ubisoft



2014 kann man also endlich next gen-Titel erwarten, die das Potential der neuen Konsolen weit mehr ausschöpfen, als das bisherige Spiele getan haben. Nächstes Jahr kommen die wahren Highlights, die Gamer-Herzen höher schlagen lassen. Was ist euer Favorit? Einer aus diesem Ranking oder gar ein nicht genannter Titel wie TES Online, Quantum Break oder Max Max? Und vielleicht erscheint ja auch noch ein neues Halo...

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Forza 5 (Xbox One)

Seit fast zwei Wochen ist die Xbox One nun auf dem Markt. Gleiches gilt für den exklusiven Launch-Titel Forza 5. Ist Microsoft und Turn 10 der Schritt in die nächste Generation der Rennsimulationen gelungen?

Nach dem Start von Forza 5 wird man von dem spätestens seit Windows 8 modern gewordenen Kachel-Design empfangen. Obwohl dies nicht jedermanns Sache ist, finde ich persönlich das Menü sehr übersichtlich und modern gestaltet, sodass man sich gut zurecht findet. Primär hat man zur Auswahl, den Karriere-Modus zu starten, Online zu gehen oder mit geteiltem Bildschirm (splitscreen) zu spielen. Startet ihr eine neue Karriere, könnt ihr einen aus mehreren Racing-Bereichen wählen, in denen es nach Selektion in verschiedenen Rennen gilt, sich auf die Pole-Position vor zu fahren. Dabei verdient ihr credits, die ingame-Währung von Forza 5.

Wie viele credits man nach einem Rennen verdienen kann, hängt grundlegend von verschiedenen Faktoren ab. Je mehr Fahrhilfen ihr deaktiviert, je schwierigere Gegner ihr möchtet, je weniger ihr die aus der Reihe bereits bekannte Zurückspulfunktion benutzt,... umso mehr credits gibt es als Belohnung. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist also sehr präzise und individuell gestaltbar.

Die credits stellen allerdings auch einen großen Kritikpunkt dar. Für ein durchschnittlichen Rennen, dass etwa 5-10 Minuten dauern sollte, erhält ihr inklusive regelmäßige Boni etwa 10.000 credits. Ein sehr gutes Auto kostet aber gerne mal etwa eine halbe Million, die teuersten sprengen sogar - teilweise deutlich - die Millionenmarke. Wie lange ihr also für so ein Fahrzeug spielen müsst, könnt ihr euch nun selbst ausrechnen. Hier stimmt die Balance einfach nicht so richtig. Neben den Autos per se könnt ihr für eure Vehikel natürlich auch Upgrades erwerben. Diese gibt es entweder Paketweise für die entsprechenden Fahrzeugklassen oder auch einzeln zu kaufen. Auch dafür müsst ihr natürlich wieder einige credits springen lassen.

Eine weitere Zahlungsmethode neben den credits sind Gutscheine. Zu Anfang des Spiels beträgt euer Gutscheinkonto 100, damit lassen sich nur die schlechteren Fahrzeuge kaufen. Wollt ihr jedoch zum Beispiel einen Lamborghini Aventador LP700-4 könnt ihr dafür entweder mit 520.000 credits oder mit 867 Gutscheinen bezahlen. Gutscheine sind im Online-Store gegen Echtgeld erwerbbar, für beispielsweise 9,99€ erhält ihr 1250 Gutscheine. Wollt ihr also einen sehr breiten Fuhrpark haben, müsst ihr entweder extrem viel Zeit oder Geld investieren.

Vom Gameplay her spielt sich Forza 5 grundsätzlich sehr gut. Das Fahrgefühl wird insbesondere durch die Impulse Trigger, also durch die vibrierenden Elemente, die überall im Controller eingebaut sind, sehr positiv unterstützt. Gibt man Gas oder bremst man, spürt man die entsprechenden Vibrationen unter dem Finger. Dadurch ergibt sich ein komplett neuartiges Spielerlebnis, das beeindruckt. Eine Erneuerung stellen außerdem die sogenannten "Drivatare" dar, welche die KI-Gegner ersetzen. Sie sind Abbilde realer Forza-Spieler, die gegen euch fahren. Gleichzeitig erscheint natürlich auch ihr selbst als Drivatar, wenn andere Spieler ihre Karriere absolvieren. Einziges Manko am Gameplay ist, dass es durch relativ lange Ladezeiten von etwa einer halben Minute pro Strecke bzw. Rennen unterbrochen wird. Von next gen erwartet man sich kürzere Wartezeiten.


Wenig überzeugend ist der Umfang von Forza 5. Lediglich 14 Strecken und 200 Autos stehen dem Spieler zur Verfügung. Zum Vergleich: Beim Vorgänger Forza 4 waren es noch 26 Strecken und 500 Autos. Auch einen Marktplatz gibt es nicht, dieser wird aber immerhin später noch nachgereicht. Musste da unbedingt etwas bis zum Xbox One-Launch fertig werden...?

Microsoft hat Forza 5 insbesondere mit seiner angeblich atemberaubenden Grafik beworben. Die Cloud der Xbox One ermöglicht ein Spielen mit 1080p und 60fps. Was die Fahrzeuge angeht, hat Microsoft auch nicht gelogen. In diesem Bereich ist Forza 5 definitiv "next gen". Alles andere, bis auf die geniale Weitsicht, ist allerdings eher guter Durchschnitt, da hätte man deutlich mehr aus der Konsole herausholen können.

Fazit:
Insgesamt erhält man mit Forza 5 also eine solide Rennsimulation. Der geringe Umfang rechtfertigt jedoch einen Preis von ungefähr 65€ nicht. Wenn das Spiel billiger wird, ist es für jeden Simulationsfan aber definitiv einen Blick wert.

Umfang: 6.0
Gameplay: 9.5
Grafik: 8.5

GESAMT-SCORE: 8.0

Samstag, 30. November 2013

ps4-release löst Massenstürme aus

Seit dem gestrigen "Black Friday" ist die Playstation 4 offiziell in Europa im Handel. Vor allem in Deutschland und Österreich campierten etliche Leute vor diversen Märkten, um größtmögliche Chancen auf eine der neuen Konsolen zu haben. Dabei ging es alles andere als gesittet zu.

Als sich morgens die Läden öffneten, stürmten Menschenmengen die einzelnen Filialen. Alle hatten nur ein Ziel: Den Verkaufsstand der ps4-Konsolen. Dabei wurde gerannt, gestoßen und gerempelt was das Zeug hält, ohne Rücksicht auf Verluste. In Trier wurde eine Frau sogar so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste.


In der Steinzeit stritten sich die Menschen noch um ein Stück Fleisch, im Jahre 2013 um eine neue Konsole - Evolution sei Dank. 

Freitag, 29. November 2013

Eine Woche mit der Xbox One

Am 22. November erschien die Xbox One weltweit. Nach einer Woche mit der Multimedia-Kiste folgen nun meine ersten Eindrücke der next gen-Konsole.

Letzten Freitag war es endlich soweit. Einige Monate nach der Vorbestellung marschierte ich in die Libro-Filiale meines Vertrauens, um mir meine persönliche Xbox One abzuholen. Libro hatte noch dazu ein spezielles Angebot für alle Konsolenkäufer, wodurch man einige Spiele um nur 40€ pro Stück erwerben konnte. Leider waren als day one-buyer auch nur day one-games in dieser Aktion inkludiert und die Filiale war an diesem Tag anscheinend schon gut besucht gewesen, sodass die Auswahl für mich daher auf Forza 5 und Dead Rising 3 beschränkt war. Ich entschied mich dazu, zusätzlich zum sowieso im day one-package erhaltenen FIFA 14 noch Forza 5 zu kaufen.

Unboxing

Beim Auspacken daheim fiel eines gleich einmal auf: Alle Teile der Xbox One waren sehr gut verpackt und wirkten absolut hochwertig. Der erste Griff an den Controller fühlte sich sehr gut an. Das Headset ist nun auch endlich komfortabler und drückt nicht mehr unangenehm am Kopf an der hörerlosen Seite. Kinect ist natürlich auch enthalten. Optisch orientiert sich die Xbox One erstmals nicht an dem Buchstaben "X". Microsoft entschied sich diesmal für ein Box-Design, dass meiner Meinung nach einen sehr schicken Eindruck macht. Lediglich ein Haken ist zu entdecken:  Sowohl das Netzteil als auch die Konsole selbst sind zu 50% in Klavierlack-Optik. Dies hat zur Folge, dass sich sehr leicht Schmutz und Staub an den Geräten abbildet. Das ist jedoch nur ein eher unwichtiges Randdetail, insgesamt machte das Xbox One-package auf mich einen ausgezeichneten Eindruck. Also wurde es Zeit, die Konsole an meinen Fernseher anzuschließen!

Controller & Kinect

Beim ersten Start der Xbox One gilt es bekanntermaßen das day one-Update zu downloaden und zu installieren. Mit 15 mbit/s ging dies trotz 500 MB Dateigröße äußerst rasch. Endlich am Dashboard angekommen, fällt einem als erstes das an Windows 8 angelehnte Kachel-Menü auf. Anfängliche Bedenken sind schnell verschwunden. Das Navigieren funktioniert überraschend einfach und ist weit übersichtlicher als gedacht. Wie bei jedem neuen Gerät braucht es anfangs eine gewisse Eingewöhnungszeit, danach geht das Manövrieren jedoch locker von der Hand. Punkto Steuerung gibt es ein wichtiges Detail. Die select- und start-Buttons der vergangenen Generationen wurden abgeschafft und durch zwei neue ersetzt. Mit der linken Taste könnt ihr die Andock-Funktion (Snap-Feature) der Xbox One nutzen, die rechte fungiert sozusagen als Allrounder, der mehrere Funktionalitäten zugeschrieben werden. Man kann damit ähnliche Befehle ausführen wie mit dem alten Startbutton, so schließt man beispielsweise Texteingaben via Buttondruck ab. Aber auch diverse Pop-up-Menüs lassen sich damit öffnen.

Der Controller ist noch besser als jener der Xbox 360. Er liegt extrem gut in der Hand, hat gut verarbeitete Tasten und Sticks und endlich ein präzises D-Pad. Die Schalter sind sehr angenehm zu drücken und man kann mit ihnen nicht mehr so herum klackern, wie bei den alten Controllern, da der unterste Druckpunkt viel weicher ist. Lediglich die Bumper sind etwas nervig, weil deren Druckpunkt nun nicht mehr unter der gesamten Taste liegt, sondern nur im unteren Bereich. Besonders auffallend ist außerdem, dass der Akkuschacht nun endlich in den Controller selbst eingearbeitet wurde und nicht mehr herausragt.

Apropos Steuerung - da war ja noch was! Kinect ist ab next gen für jeden Xbox-Besitzer Pflicht. Wenn man diese Sprach- und Gestensteuerung schon aufgezwungen bekommt, soll sie dafür aber auch einiges leisten. Und das tut sie auch. Die Kamera mit Full HD-Auslösung beeindruckt durch eine sehr präzise Steuerung. Hält ihr einen Arm in die Höhe, aktiviert sich automatisch die Gestensteuerung. Für die Menüführung greift man zwar lieber auf den gewöhnlichen Controller zurück, in Spielen funktioniert Kinect jedoch einwandfrei. Besonders beeindruckend sind auch diverse Features. Startet man beispielsweise einen Videoanruf via Skype und bewegt sich dabei im Raum, verfolgt einen die Kamera in egal welche Richtung und fokussiert automatisch die Person, welche in Folge zentriert im Bild ausgerichtet wird. Ein anderes Feature der Kamera ist das automatische Login. Nach dem Hochfahren der Xbox One scannt die Kamera die Personen im Raum ab und meldet den erkannten Benutzer automatisch mit dem richtigen Profil an.

Besonders futuristisch wirkt die Sprachsteuerung. Der Großteil der Xbox One-Oberfläche lässt sich mit verschiedensten Sprachbefehlen navigieren. Wohl der wichtigste davon ist "Xbox gehe zu". Fügt ihr an diesen eine beliebige Applikation, eine konkrete Funktion oder einen Ordner an, zum Beispiel "Skype", "Startseite" oder "Spiele", hüpft die Konsole sofort zu eurem gewählten Ziel. Dabei ist es egal, was ihr auf eurem Bildschirm gerade laufen habt, ohne großartige Verzögerung wechselt die Xbox One zum neuen Task. Sehr geil!

Multitasking

Mein vielleicht liebstes Feature hat ebenfalls mit mehreren parallel laufenden Tasks zu tun, das bereits angesprochene Snap-Feature. Mit dieser Funktion könnt ihr euren Bildschirm in zwei Bereiche aufteilen. Der linke Bereich, der etwa 4/5 vom Bildschirm ausmacht, stellt euren Haupttask dar, beispielsweise ein Spiel. Rechts daneben im letzten Fünftel könnt ihr einen anderen Task starten. Somit ist es möglich gleichzeitig zu spielen und fernzusehen. Hinsichtlich Fernsehen gibt es aber einige Restriktionen. Nur wenn ihr einen entsprechenden Receiver mit der Xbox One verknüpft, könnt ihr auf diese auch euer TV-Bild übertragen. Wer bislang also einfach sein Kabel direkt an den TV ansteckte, muss sich also ein zusätzliches Gerät ins Zimmer stellen, wenn er via next gen-Konsole fernsehen möchte.

Was jedoch funktioniert, ist eine Xbox 360 an den HDMI Input der Xbox One anzuschließen. Ihr greift dann über die TV-App von der One auf die 360 zu. Nachdem die Sky Go-App noch nicht für next gen verfügbar ist und ich aber gleichzeitig Fußballschauen und gamen wollte, habe ich meine alte Konsole an die neue angeschlossen, was einwandfrei funktionierte. Dies sah dann so aus:

Links: Forza 5/Xbox One - Rechts: Sky Go-App/Xbox 360

Definitv ein praktisches Feature!

Die Spiele

Das Wichtigste an der Xbox One sind und bleiben natürlich die Spiele, "Multimedia-Entertainment-System" hin oder her. Getestet habe ich bislang Forza 5, FIFA 14 und die kleine gratis Vorab-Version von Kinect Sport Rivals (Kinect Sport Rivals Preseason), welche im Spiel selbst ausschließlich durch Gesten und Sprache gesteuert wird.

Forza 5 spielt sich grundsätzlich sehr gut. Das Fahrgefühl wird insbesondere durch die Impulse Trigger, also durch die vibrierenden Elemente, die überall im Controller eingebaut sind, sehr positiv unterstützt. Gibt man Gas oder bremst man, spürt man die entsprechenden Vibrationen unter dem Finger. Dadurch ergibt sich ein komplett neuartiges Spielerlebnis, das beeindruckt.

Weniger beeindruckend ist der Umfang von Forza 5. Lediglich 14 Strecken und 200 Autos stehen dem Spieler zur Verfügung. Zum Vergleich: Beim Vorgänger Forza 4 waren es noch 26 Strecken und 500 Autos. Musste da unbedingt etwas bis zum Xbox One-Launch fertig werden...?

Microsoft hat Forza 5 insbesondere mit seiner angeblich atemberaubenden Grafik beworben. Was die Fahrzeuge angeht, hat der Konzern auch nicht gelogen. In diesem Bereich ist Forza 5 definitiv "next gen". Alles andere - bis auf die geniale Weitsicht - ist allerdings eher guter Durchschnitt, da hätte man deutlich mehr aus der Konsole herausholen können.

Insgesamt erhält man mit Forza 5 also eine solide Rennsimulation. Der geringe Umfang rechtfertigt jedoch einen Preis von ungefähr 65€ nicht. Wenn das Spiel billiger wird, ist es für jeden Simulationsfan aber definitiv einen Blick wert.


Mit FIFA 14 ist auch die bekannte Fußballsimulationsreihe aus dem Hause EA in der nächsten Generation angekommen. Das Spiel wurde bereits vor geraumer Zeit für die alte Konsolengeneration bzw. für den PC veröffentlicht, somit stellt sich die Frage, inwiefern sich die beiden Versionen unterscheiden. Leider ist der Unterschied nur marginal und hauptsächlich optisch spürbar. Atmosphärisch wurde ein großer Sprung gemacht, indem die Fans im Stadion nun nicht mehr reine, gefühlt 1 mm dünne Pappfiguren sind, sondern richtige Menschen (!!1) mit entsprechender Kleidung darstellen. Diese bilden zu Spielbeginn sogar eine Choreographie, welche jedoch bei allen Vereinen und in jedem Match leider immer dieselbe ist. Die Stadien sehen vor allem aus der Helikopter-Ansicht wirklich sehr, sehr schön aus. Vom Gameplay her profitiert die next gen-Fassung von der Ignite-Engine, was das Spielgeschehen noch einmal etwas flüssiger macht.

Zum Gameplay möchte ich mich nicht äußern, da dass eine reine subjektive Erfahrung ist, die jeder - am besten im Rahmen der Demo - für sich selbst machen sollte. Abgesehen von den klassischen Spielmodi bietet FIFA 14 auch wieder die Skillspiele als Unterhaltungsmöglichkeit an. Diese sind erneut sehr gut gelungen. Zudem sieht man nun neben jedem Level jeder Übung die Top 3 aus der Freundesliste angezeigt, was meiner Meinung nach ein sehr gutes Feature ist.

Enttäuschend ist jedoch in FIFA 14, genauso wie bereits angesprochen in Forza 5, der Umfang. Im Gegensatz zur Version für die vergangene Konsolengeneration wurden in der next gen-Fassung nämlich einige Features gestrichen. So gibt es keinen Turniermodus, keine virtuelle Bundesliga, keine Unterstützung des Creation Centres und im splitscreen-Modus, also zu zweit vor einer Konsole, sind auch keine Online-Matches mehr möglich. Sieht so aus, als ob auch hier unbedingt ein Spiel bis zum next gen-Launch fertig werden musste. Jedoch sind die für die meisten wohl wichtigsten Modi, also Anstoß, Saisonmodus, Ultimate Team, Karrieremodus usw., im Spiel enthalten.

Wer FIFA 14 bereits auf einer anderen Plattform besitzt, braucht nicht zwingend bei der next gen-Fassung zuschlagen. Der Sprung auf die Xbox One ist zwar durchaus gelungen, jedoch ist noch jede Menge Potential vorhanden, sodass erst FIFA 15 einen wirklich deutlichen Unterschied zur alten Generation ausmachen werden sollte.


Kinect Sport Rivals Preseason spielt sich im Gegensatz zu den bereits beschriebenen zwei Titeln komplett mit Kinect. Ich habe vor der Xbox One kein Kinect besessen, da ich die Bewegungssteuerung bislang noch für nicht ausgeklügelt gehalten habe. Spätestens seit next gen und Kinect 2.0 hat sich dies jedoch definitiv geändert. Leider ist in Kinect Sport Rivals Preseason nur ein einziger, kleiner Spielmodus spielbar, dieser überzeugt jedoch auf voller Linie. Die Gestensteuerung ist extrem präzise und die Übersetzung ins Spiel erfolgt sehr rasch, sodass keine nervende Verzögerung zustande kommt. Auch die wenigen Sprachbefehle funktionieren einwandfrei. Man darf also auf das Vollspiel, welches Anfang nächsten Jahres erscheinen wird, gespannt sein.

Das Spiel, das in der Vorab-Version spielbar ist, ist ein Bootrennen (Wake-Race). Zum Steuern streckt ihr beide Arme gerade von euch weg. Zieht ihr einen Arm wieder zurück zum Körper, lenkt ihr in die entsprechende Richtung. Zusätzlich könnt ihr euch mit eurem ganzen Körper zur Seite neigen, um eine Kurve noch enger zu nehmen. Lehnt ihr euch während einem Sprung nach vorne oder zurück, führt der Fahrer in der Luft einen Salto aus. Ihr müsst danach allerdings rechtszeitig wieder in die Ausgangslage zurückkehren, um im Spiel balanciert zu landen. Sagt ihr - nachdem sich die Anzeige vollständig aufgeladen hat - "Temposchub", erhaltet ihr einen temporären Geschwindigkeitsboost. Man glaubt gar nicht, wie anstrengend selbst solch simple Übungen bereits nach kurzer Dauer sind ;)


Fazit zur Xbox One

Kurzum: Next gen ist geil! Futuristische Sprachsteuerung, präzise Gestenübersetzung und eine Menge Potential für zukünftige Titel rechtfertigen 499€ für die vor einer Woche erschienene Xbox One. Die Breite der angebotenen Spiele ist groß genug, um die Zeit bis nächstes Jahr zu überbrücken, wo dann die wirklichen next gen-Highlights das private Laufwerk der Xbox One erblicken werden. Microsoft hat nach anfänglichen Schwierigkeiten schlussendlich einen wirklich guten Job gemacht.

Donnerstag, 29. August 2013

Tomb Raider (Xbox360)

Tomb Raider ist ein Klassiker der Gaming-Geschichte. Seit dem Start der Reihe 1996 sind bislang elf Ableger erschienen. Ist der neueste Titel somit wirklich notwendig oder nur unnötige Zeitverschwendung?

Im Gegensatz zu den bisherigen Tomb Raider-Spielen spielt der im Frühjahr 2013 erschienene Ableger vor der Zeit, als die berühmte Protagonistin Lara Croft zur Videospielheldin wurde. Es erzählt die Anfänge von Lara, die als Archäologin mit ihrem Team auf einer Insel strandet und dort zur vielseitigen Kriegerin reift.


Das Spiel startet also dort, wo der Trailer endet: Nachdem die 21-jährige Lara mit ihrem Schiff auf einer Insel gestrandet ist, findet sie sich alleine am Ufer wieder. Bevor sie zu ihren Gefährten gelangen kann, wird sie plötzlich von einer unbekannten Person bewusstlos geschlagen. Als sie aufwacht, ist sie in einer Höhle gefesselt. Hier beginnt das eigentliche Abenteuer - Lara muss ihr Team finden, um gemeinsam eine Lösung zu suchen, wie man von der Insel abreisen kann. Dass sich dies schwieriger als zunächst gedacht gestaltet, ist fast schon logisch. Die Insel wird nämlich von erbarmungslosen Einheimischen regiert, die der Archäologin nicht nur einmal das Leben schwer machen werden.

Man kann es als mutigen Schritt der Entwickler ansehen, dass sie einen Zeitsprung zurück wagen, um die Vorgeschichte von Lara Croft zu erzählen. Dies ist ihnen grundsätzlich auch wirklich gut gelungen. Denn trotz keiner wirklichen Innovationen unterhält die Story durchaus gut. Ein entscheidendes Detail konnten die Entwickler allerdings leider nicht ausreichend umsetzen, die Darstellung von Lara, wie sie von einer normalen Frau zur Heldin reift. Man sieht deutlich, dass sie durchaus die Ambition hatten, diesen Reifeprozess darstellen zu wollen; schließlich wirkt Lara in den Cutscenes oftmals schwächlich und verletzlich. Doch richtig gelungen ist es ihnen nicht. Das kratzt natürlich an der Atmosphäre, da es das Gesamtbild etwas unstimmig macht.

Vom Gameplay her spielt sich Tomb Raider sehr ordentlich. Anfangs startet ihr lediglich mit einem Bogen ausgerüstet in das Abenteuer, ehe ihr im Spielverlauf ein paar zusätzliche Waffen findet. Diese benutzt ihr nicht nur, um menschliche Gegner auszuschalten, sondern auch zur Jagd auf Tiere. Um das Spiel erfolgreich abschließen zu können, ist es jedoch nicht notwendig zu jagen. Denn zu viel "Survival" wollten die Entwickler dann doch nicht ins Spiel einbauen: Lara hat nie das Bedürfnis, etwas essen zu müssen, es gibt keinen Hunger-Balken oder Ähnliches. Neben dem Kampf ist ein weiteres wichtiges Spielelement das Klettern. Dies könnt ihr entweder ohne weitere Hilfsmittel oder an entsprechenden Felswänden mit einer Kletteraxt. Auch hier haben es euch die Entwickler leicht gemacht - Wände, an denen ihr hochklettern könnt, wurde ein weißer Anstrich verpasst.

Generell ist ein hilfreiches Tool im Spiel der Überlebensinstinkt. Mittels Knopfdruck wechselt ihr in einen Modus, der dem Adlerauge in Assassin's Creed ähnelt. Ihr seht alle wichtigen Objekte und Gegner markiert, genauso auch euer Ziel. Ob man dies als "Vercasualisierung" im Sinne von zu starker Vereinfachung des Spielerlebnisses ansieht, oder als sinnvolles Mittel zum Zweck - das darf jeder für sich selbst entscheiden.

Sowohl beim Klettern als auch beim Kämpfen kommt es immer wieder zu Quick Time Events. Im richtigen Moment den richtigen Knopf gedrückt, versetzt Lara einem Gegner den Todesstoß oder schafft es gerade so noch, sich an einer Kante festzuhalten. Generell sind Quick Time Events eine sehr heikle Sache, denn falsch umgesetzt sind sie so ziemlich das nervigste Spielelement, das man als Spieler vorgesetzt bekommen kann. In Tomb Raider ist die Umsetzung allerdings sehr gut gelungen. Die Quick Time Events bringen Spannung und Dynamik ins Geschehen.


Grundsätzlich ist die Welt von Tomb Raider offen - ihr könnt jederzeit von einem Lager zu einem anderen reisen, um das Gebiet dort nochmals genauer zu untersuchen. Die Story selbst spielt sich allerdings absolut linear. Die Schnellreise-Option ist somit auch zum Durchspielen nicht notwendig und nur dazu wirklich sinnvoll, um nach Spielende nochmals alle verpassten Gegenstände aufzusammeln bzw. weitere Erfahrung zu erlangen.

"Erfahrung" ist auch ein weiterer wichtiger Stichpunkt. Für viele Aktionen im Spiel erhaltet ihr EP. Habt ihr genug EP gesammelt, erhaltet ihr dafür einen Fähigkeitspunkt. Mit diesem könnt ihr dann eine von Lara's vielen Fähigkeiten freischalten. Daneben sammelt ihr außer EP auch Beute. Diese benötigt ihr, um eure Waffen aufzurüsten.

Wichtig für die Tomb Raider-Reihe sind Rätsel, diese fehlen natürlich auch nicht im aktuellsten Ableger. Leider sind diese im Spiel eher etwas rar und vom Schwierigkeitsgrad auch nicht richtig herausfordernd. Hier wäre deutlich Luft nach oben gewesen. Das einzig Positive daran ist, dass einem die Rätsel nicht von der eigentlichen Story abhalten und den Spielfluss fordern. Eingefleischte Tomb Raider-Fans hätten sich jedoch sicherlich komplexere und schwierigere Aufgaben gewünscht.

Ein ganz großer Pluspunkt von Tomb Raider ist die Grafik. Es gehört definitiv zu der Art von Spielen, die einem zum Erstaunen bringen, was man aus dieser acht Jahre alten Spielkiste noch alles rausholen kann. Wunderschöne, detaillierte Landschaften machen die Welt von Tomb Raider zu einer wahren Augenweide. Die Charaktere, die zwar wenig blass, allerdings etwas sehr stereotypisch wirken, sind auch optisch schön modelliert.

Fazit: 
Als der Abspann abläuft, bin ich enttäuscht, dass das Spiel bereits zu Ende ist. Denn gerade gegen Schluss wurden die Kämpfe endlich richtig herausfordernd und auch die Story hat nochmal ordentlich angezogen. Tomb Raider ist trotz des etwas bescheiden gehaltenen Komplexitätsgrades ein absoluter Top-Titel, in dem nicht nur Genre-Fans riesen Spaß finden werden. Lediglich Hardcore-Survival-Anhänger könnten enttäuscht werden, spielt es sich doch eher wie ein klassisches Adventure mit sehr vielen Kampf-Passagen.

Story: 8.5
Gameplay: 9.0
Grafik: 9.5
Atmosphäre: 8.5

GESAMT-SCORE: 8.9

Dienstag, 27. August 2013

Far Cry 3 (Xbox360)

Far Cry 3 war eines der meist erwarteten Spiele des Jahres 2012. Nach dem sehr polarisierenden Vorgänger schürten die Entwickler große Hoffnungen, als sie ankündigten, die großen Schwächen von Far Cry 2 im neuen Teil beseitigt zu haben. Alles nur leere Versprechen?

Die Ausgangssituation in Far Cry 3 bietet grundsätzlich nichts Neues; wieder einmal ist man in einem von Flora und Fauna strotzenden Open World-Szenario, wieder einmal spielt man einen ahnungslosen Einreisenden, der in die dunklen Tiefen des Gebietes eintaucht und wieder einmal ist es Aufgabe des Protagonisten, die Führer krimineller Organisationen niederzustrecken.

Somit bietet die Story nicht viel Innovatives. Allerdings ist die Inszenierung dieser diesmal deutlich besser gelungen. Ihr startet euer Abenteuer mit dem Protagonisten Jason Brody, der gemeinsam mit Freunden Urlaub auf einer tropischen Insel macht. Der Spaß findet allerdings schnell ein Ende: Sie werden von Piraten entführt und gefangengenommen. Jason Brody gelingt in einer spannend inszenierten Flucht den Entführern zu entkommen, jedoch stirbt sein Bruder Grant dabei. Euer Protagonist hat nun zwei Ziele. Einerseits seine Freunde zu retten, und andererseits sich an den Piraten zu rächen. Das Spiel macht Lust auf mehr.


Allerdings gelingt den Entwicklern an dieser Stelle ein wesentlicher Punkt nicht. Die Entwicklung von Jason Brody von einem ahnungslosen Touristen zu einem rachsüchtigen Krieger erfolgt zu sprunghaft und wirkt absolut nicht glaubhaft. Hier geht leider einiges an Atmosphäre verloren. Kaum ist man der Gefangenschaft entflohen, stürzt man sich sofort in die Weiten der tropischen Insel, als wäre das Handhaben von Waffen und das Erkunden von fremden Gebieten euer täglich Brot.

Als Nächstes schließt ihr euch einem Clan von Eingeborenen, den Rakyat, an. Sie unterstützen Jason Brodys Vorhaben seine Freunde zu retten, indem sie ihm Waffen und Ausrüstung zur Verfügung stellen. Hierbei gilt es vor allem die Charakterdarstellung der führenden Personen des Clans zu loben. Dennis Rogers, Vorsprecher der Rakyat, und Citra, die schamanische Anführerin, stechen durch ihre Optik heraus und werden auch ausführlich beleuchtet. Citra ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Handlung, da sie euch durch Drogen immer wieder zu ihrem Vorteil beeinflusst. Gerade diese Teile des Spiels sind großartig inszeniert, die total absurden und übertrieben dargestellten Cutscenes und Missionsabschnitte sind ein atmosphärisches Highlight.

Neben diesen beiden Charakteren ist der Anführer der Piraten, Vaas, der gleichzeitig Citras Bruder ist, ebenfalls erwähnenswert. Wenn Vaas in Far Cry 3 auftaucht, ist dies eine Garantie für eine stimmungsvolle Cutscene, die meistens die irren Seiten des Piratenanführers näher beleuchtet. Selten hat man einen so toll dargestellten Antagonisten in einem Videospiel erlebt.

Das Spiel macht hinsichtlich Charakterdarstellung jedoch einen ordentlichen Spagat. Während manche Personen exzellent beleuchtet werden, bleiben andere überwiegend blass. Andere wichtige Charaktere wie die Freunde von Jason Brody werden zu fast schon rudimentären und absolut austauschbaren Peripherien degradiert, was sehr schade ist, denn darunter leidet die Atmosphäre.

Hinsichtlich Gameplay bietet Far Cry 3 viel Neues im Vergleich zu seinem Vorgänger. Die Insel ist regelrecht überladen mit Aktivitäten. Ihr könnt Außenposten von Piraten befreien, welche auch nach der erstmaligen Säuberung in eigener Hand bleiben, Tiere jagen, dessen Beute ihr für die Verbesserung eures Equipments benötigt, Pflanzenblätter sammeln, welche ihr zur Spritzenherstellung braucht, vorgefertigte Mini-Missionen bewältigen und euch damit in den Online-Highscores eintragen, Gegenstände sammeln, Story-Aufgaben absolvieren, die Hauptgeschichte vorantreiben, verschiedene Nebenmissionen erledigen,... Man hat beinahe das Gefühl, dass die Entwickler unbedingt die Einfältigkeit von Far Cry 2 durch das Einbringen jeder denkbaren Tätigkeit ausgleichen wollten. Ich lasse es an dieser Stelle mal dahingestellt und jeden selbst beurteilen, ob dies zu viel des Guten war, oder damit eine sinnvolle Auslebung des Insellebens erzielt worden ist.

In einem Punkt sind sich Far Cry 3 und sein Vorgänger auf jeden Fall gleich. Beide Spiele bieten eine top Grafik mit einer schönen Landschaft in der man gerne seine Zeit verbringt. Die Spielwelt wirkt sehr lebendig durch die Integration von verschiedenen Tieren und die in den Dörfern lebenden Menschen sowie den auf der gesamten Spielwelt freundlich und feindlich gesinnten herumstreifenden Soldaten. Zudem habt ihr wie gewohnt ein breites Arsenal an Waffen, das für jeden Spielertyp genug Optionen der Zusammensetzung bietet. So könnt ihr euer Equipment abstimmen, je nachdem ob ihr eher als Rambo oder lautloser Killer eure Missionen bewältigen wollt. Spritzen geben euch diesmal nicht nur Heilung, sondern können euch auch in anderen Bereichen eine große Hilfe bieten, zum Beispiel bei der Jagd auf Tieren. Daneben gibt es natürlich auch wieder eine Vielzahl an steuerbaren Transportmitteln, sei es am Land, im Wasser oder in der Luft.


Jason Brody verfügt zudem noch über etliche andere Fähigkeiten, welche ihr im Laufe des Spiels durch den Erhalt von Erfahrungspunkten oder die Absolvierung gewisser Tätigkeiten freischalten könnt. Dadurch könnt ihr beispielsweise länger tauchen, besondere Takedowns ausüben oder eure Resistenz gegenüber allem Möglichen steigern.

Fazit: 
Die Entwickler haben ihr Versprechen eingehalten. Far Cry 3 wurde im Gegensatz zum Vorgänger ordentlich verbessert. Schwachpunkte gibt es allerdings trotzdem immer noch. Die Atmosphäre leidet unter der unglaubwürdigen Wandlung des Protagonisten vom friedlichen Urlauber zum erbarmungslosen Killer und der blassen Darstellung dessen Freunde. Zudem ist die Story wenig innovativ - jedoch auch ausgezeichnet inszeniert. Ein großes Plus sind auf jeden Fall das Gameplay, die Grafik, die Charakterisierung mancher wichtiger Persönlichkeiten und die lebendige Spielwelt. Am Ende von Far Cry 3 kann man definitiv über die eine oder andere Schwäche hinwegsehen und auf ein sehr gutes Spiel zurückblicken.

Story: 8.0
Gameplay: 9.5
Grafik: 9.5
Atmosphäre: 8.5

GESAMT-SCORE: 8.9



PS: Schon einmal Far Cry 3 im Real Life gesehen?

Dienstag, 9. Juli 2013

Review: The Purge

Der Trailer zu "The Purge" verspricht viel: Eine innovative Story in einer ansprechenden Location in die eine interessante Problematik gesetzt worden ist; dazu diverse Horror-Elemente in Surival-Manier. Ist das Resultat ein dementsprechender Blockbuster oder handelt es sich doch nur um leere Versprechen?

Zu Beginn wird die Grundidee des Filmes erklärt. Jedes Jahr findet in Amerika der sogenannte "Purge-Day" statt. An diesem Tag sind alle Gesetze außer Kraft gesetzt, das heißt jede Art von Verbrechen ist legal. Egal ob Raub, mutwillige Zerstörung oder gar Mord - alles ist erlaubt. Ziel dieses Ereignisses ist es, allen Amerikanern die Möglichkeit zu bieten, sich einen Tag lang austoben zu dürfen wie sie wollen, um all diese aufgestauten Aggressionen loszuwerden. Gleichzeitig soll die Gesellschaft ausgesiebt werden, da am "Purge-Day" vor allem viele arme, kranke und schwache Personen getötet werden sollen. Dieser Tag wird seit Jahren erfolgreich durchgeführt, beispielsweise liegt seit Einführung die Arbeitslosenquote bei gerade einmal einem Prozent.

So viel zur Grundthematik, die auf dem ersten Blick durchaus sehr interessant erscheint und ein hohes Potential mit sich bringt. Klar ist es hilfreich, sein Hirn etwas auszuschalten und nicht nachzukonstruieren ob ein solches Event in der realen Welt umsetzbar wäre - nehmen wir einfach mal an, dem sei so.

Allerdings beginnt ab diesem Zeitpunkt der eigentliche Film und damit auch dessen Schwäche: Nämlich der gesamte Rest. Die Umsetzung dieser innovativen Idee gelingt so gut wie gar nicht. Der Film bietet Charaktere, die einem komplett egal sind und eine Handlung, die viel zu vorhersehbar ist. Viel zu viele Fragen bleiben offen und viel zu Vieles wird einfach nicht erklärt.

Als Beispiel bietet sich folgende Situation an: Wie im Trailer schon zu sehen, tut sich an besagtem "Purge-Day" bei einer Familie ein Problem auf. Der Sohn lässt einen verfolgten Mann, der natürlich nur zufällig ein Farbiger ist, in das abgeriegelte Haus hinein. Kurze Zeit später klopft eine Bande maskierter Menschen an der Tür, welche die Auslieferung des Mannes verlangen. Andernfalls würden sie sich Zugang zum Haus verschaffen und nicht nur ihn, sondern auch alle anderen Lebewesen darin, umbringen. Es wird nicht weiter erklärt, wer dieser Mann eigentlich ist und warum die Bande ausgerechnet ihn als Opfer auserkoren hat. Einer der vielen Momente, wo der Film von einem verlangt, einfach das Hirn auszuschalten und nichts weiter zu hinterfragen.

Ein Kinobesuch ist pure Zeitverschwendung. Für das Fernsehen reicht es gerade so aus, zumindest wenn man nebenbei noch eine andere Beschäftigung hat. Einzige Pluspunkte sind die innovative Story und die Darstellung der Antagonisten, welche ausnahmsweise wirklich gut gelungen ist. Ansonsten bietet der Film zu viel Vorhersehbarkeit und zu viele offene Fragen. Sehr schade, denn Potential wäre mehr als genügend vorhanden gewesen.


WERTUNG: 2.0



Samstag, 6. Juli 2013

Review: World War Z

"World War Z" lautet der Name Brad Pitt's neuestem Mega-Projekt, dass mehrere hundert Millionen Dollar gekostet haben soll. Während den Dreharbeiten wurden etliche Szenen verworfen und neu gedreht, dabei auch das gesamte Ende, für das sogar extra zwei neue Autoren engagiert wurden, um es nochmals zu überarbeiten. War der Film diese Mühe wert?

Wenn man nur die nackten Zahlen betrachtet, muss man diese Frage mit einem klaren "Ja" beantworten: Bis zum 30. Juni spielte der Film in den Kinos weltweit rund 259 Millionen Dollar ein. Dieser finanzielle Erfolg brachte die Verantwortlichen sogar dazu, einer Fortsetzung zuzustimmen, welche voraussichtlich frühestens ab 2015 zu erwarten sein dürfte. Die Probleme während den Dreharbeiten und die hohen Kosten des Projekts hatten zunächst Pläne für eine Filmreihe zunichte gemacht, nun könnte es sogar eventuell zu einer Trilogie kommen.

Die grundlegende Story ist schnell erklärt und aus ähnlichen Filmen, wie zum Beispiel "Contagion", bereits bekannt: Eine Epidemie ist ausgebrochen, welche eine globale Bedrohung für die Menschheit darstellt. Gerry Lane's (Brad Pitt) Aufgabe ist es nun ein Mittel gegen den Virus zu finden. Dies klingt zunächst nach wenig Innovation, aber so viel sei bereits verraten: Das Ende des Films bietet eine Lösung dieses Szenarios an, dass man so wohl noch in keinem Film gesehen hat.

Beachtlich an der Erzählung des Werkes ist außerdem die subtile Vorgangsweise. Schier unwesentliche kleine Details lassen den Film lebendig und glaubhaft wirken. Dabei wird auf übertriebene Effekte verzichtet, sodass während des gesamten Filmes nur die Handlung im Vordergrund steht. Der Spannungsfaktor wird damit auch permanent auf einem hohen Level gehalten.

Wer von "World War Z" einen klassischen Zombie-Survival-Horrorstreifen erwartet, wird allerdings enttäuscht werden. Denn der Film konzentriert sich hauptsächlich auf die Virus-Problematik und deren Lösung. Dabei gibt es so gut wie kein Blut zu sehen, nur selten Gewalt und selbst die Auftritte der Zombies könnte man wohl in etwa einer Viertel Stunde zusammenfassen. Der Film ist mehr ein klassischer Thriller, der nur manche wenige Elemente des Horror-Genres übernimmt.

Ich persönlich warte schon gebannt auf die Fortsetzung und bin gespannt darauf, wie sich der zweite Teil entwickeln wird, da man fast schon eine komplett andere Art von Film erwarten kann. Zu viel sei an dieser Stelle nicht mehr gesagt; "World War Z" ansehen und selbst spekulieren!


WERTUNG: 8.5



Dienstag, 2. Juli 2013

Review: Evil Dead

Gut 30 Jahre nach dem Original "Tanz der Teufel" ("The Evil Dead") wurde mit "Evil Dead" die Thematik neu verfilmt. Regisseur Fede Alvarez bezeichnete sein Werk als eine Fortsetzung des indizierten Films aus den 80ern und wirbt auf dem Kinoplakat mit dem Spruch "Der schockierendste Film, den du jemals sehen wirst". Ob er damit zu viel verspricht, mehr dazu in diesem Review.

Ein verletztes Mädchen ist auf der Flucht von zwei Männern, welche sie quer durch einen Wald jagen. Ihr gelingt es nicht zu fliehen und sie findet sich geraume Zeit später gefesselt in einem Keller wieder. Der Vater des Mädchens beginnt seine Tochter mit Benzin zu übergießen, während diese ihn anfleht, sie gehen zu lassen. Als dieser nicht locker lässt, wird klar, dass sie von einem Dämon besessen ist. Das Mädchen wird am lebendigen Leibe verbrannt, um so von der Besessenheit befreit zu werden. Diese erste Szene des Filmes soll ein erster Vorgeschmack auf das sein, was der Zuschauer über weite Strecken der nächsten 90 Minuten erwarten sollte, nämlich unzählige Schockmomente, literweise Blut und brachiale Gewalt. Kurzum: Ein Gore-Spektakel vom Feinsten.

Dabei beginnt der Plot ganz harmlos. Fünf Freunde, darunter drei Frauen und zwei Männer, treffen sich an einer Hütte im Wald um dort die nächsten Tage zu verbringen. Ziel der Exkursion ist es, eine der Frauen, Mia, von ihrer Drogensucht zu befreien und sie in ihrem Entzug zu unterstützen. Als die fünf Leute die Hütte betreten, werden sie von einem fürchterlich riechenden Gestank der Verwesung willkommen geheißen. Die Suche nach der Quelle der Luftverpestung führt die zwei Männer David und Eric in den Keller. Unten angekommen entdecken sie in einem Raum tote Katzen, die an der Decke aufgehängt wurden. Auf einem Tisch finden sie ein Buch mit der Aufschrift "Naturum Demonto" - das Buch der Toten.

Später beschließt Eric das Schriftstück genauer zu begutachten. Er entdeckt seltsame Inschriften auf einigen Seiten des Buches und liest diese nichtsahnend laut vor. Damit setzt er den Dämonen frei, der von nun an den fünf Freunden die Hölle heiß machen wird.

Ob "Evil Dead" nun der "schockierendste Film" überhaupt ist, sei dahingestellt. Jedenfalls bietet er genügend Stoff, um für einige zartbesaitete Personen eine ordentliche Mutprobe darzustellen. Bemerkenswert ist hierbei auch ein wesentliches Detail der Produktion: Entgegen der gewöhnlichen Vorgehensweise entschied man sich - abgesehen von der digitalen Nachbearbeitung - grundsätzlich gegen die Verwendung von CGI, also computergenerierten Elementen. Alle Szenen des Filmes sind echt und mithilfe diverser Tricks und Illusionen umgesetzt worden. Dieses Stilmittel hat sich definitiv gelohnt, die Gore-Szenen wirken absolut überzeugend und heben die Atmosphäre des Filmes noch um ein gutes Stück nach oben.

"Evil Dead" ist ein Fest für alle Horror-Fans. Der Film bietet eine spannende Inszenierung von der ersten Minute an, Schockmomente, die man blutrünstiger nicht darstellen könnte und eine absolut packende Handlung. Uneingeschränkte Empfehlung!


WERTUNG: 9.5



Montag, 1. Juli 2013

Bioshock Infinite (Xbox360)

Bioshock ist eines der erfolgreichsten Franchises der gesamten Spieleindustrie, der erste Teil war für viele ein Meilenstein der Shooter-Geschichte. Die in der darauffolgenden Fortsetzung fehlenden Innovationen sollen jetzt in Bioshock Infinite hauptsächlich durch den Lokalitätswechsel von der Unterwasserwelt Rapture in die Himmelsstadt Columbia geboten werden. Ob und wie dies gelungen ist, erfahrt ihr in diesem Review.

Bioshock Infinite ist keine zweite Fortsetzung, sondern ein eigenständiger Titel, der sich story-technisch gänzlich unabhängig von den Vorgängern spielt. Parallelen zu den vorherigen Spielen sind dennoch in anderen Sektoren eindeutig erkennbar, vor allem was Gameplay und Grunddesign angeht.

Denn speziell hinsichtlich Gameplay bleibt sich die Reihe treu: Ihr könnt weiterhin gleichzeitig mit Waffen und Kräften, in den Vorgängern noch Plasmide genannt, kämpfen, die ihr während des Spielverlaufs finden und an Automaten upgraden könnt. Das Waffenarsenal ist jedoch wesentlich abwechslungsreicher geworden. Dieses reicht von klassischen Waffen wie Pistolen, Maschinen- und Scharfschützengewehren bishin zu Gatling-Kanonen, Repetierern und Schießeisen. Auch neue Kräfte haben es ins Spiel geschafft. Mit "Sog" beispielweise zieht ihr eure Gegner zu euch, mit "Bockender Bronko" fixiert ihr Feinde kurzzeitig in der Luft. Diese neuen Kräfte stellen eine sehr sinnvolle Erweiterung der bereits bekannten Fähigkeiten dar. Als Transportmittel stehen euch die sogenannten Sky-Lines zur Verfügung. Diese sind eine Art Schienensystem, welches überall höher gelegen in der Stadt angebracht ist. Auf Sky-Lines könnt ihr mit einem Haken dahingleiten.


Das Gameplay hat jedoch auch Schattenseiten; das Grundprinzip kann man noch als "besser gut von sich selbst kopiert, als schlecht neu erfunden" durchgehen lassen, dafür bietet es sonst nicht viel Abwechslung. Zudem sind die Gegner alles andere als fordernd. Erst gegen Ende des Spiels ist eine Mission zu absolvieren, welche das Können des Spielers stärker herausfordert, abgesehen davon ist der Schwierigkeitsgrad niedrig gehalten. Das Gefühl, richtig gefordert zu werden, kommt auch deswegen nicht auf, da das Sterben keine relevanten Nachteile mit sich bringt. Für einen Spieltod wird euch nur eine unwesentlich geringe Menge an Geld abgezogen und eure Feinde erhalten etwas an Gesundheit zurück. Ihr werdet dann einfach in der Nähe eures Sterbeorts respawned.

Der Kern des Spiels ist allerdings nicht das Gameplay, sondern die Story. Diese ist sehr komplex und nicht vorhersehbar. Zu Beginn des Spieles steht ihr als Booker DeWitt in der First-Person-Ansicht vor der Herausforderung, eine Frau namens Elizabeth aus der fliegenden Stadt Columbia zu befreien, um eure Schuld zu tilgen. Dies gelingt euch auch recht schnell und von diesem Zeitpunkt an steht Elizabeth euch als permanente Begleitung zur Verfügung. Dabei ist sie euch kein Klotz am Bein, sondern greift sinnvoll in das Spielgeschehen ein. Mit ihr knackt ihr Schlösser oder sammelt Ressourcen, welche sie sporadisch in der Gegend findet. Zudem unterstützt sie euch in Kämpfen mit Nachschub hinsichtlich Gesundheitskits, Munition oder Salzen, welche ihr für das Ausführen eurer Kräfte benötigt. Elizabeth selbst besitzt ebenfalls übernatürliche Kräfte, mit denen sie sogenannte Risse öffnen kann, die den Zugang zu einer anderen Dimension ermöglichen. Aus diesen Rissen können auch einzelne Gegenstände generiert werden, beispielsweise eine Kiste Gesundheitskits oder auch Maschinen, die euch im Kampf helfen.


Elizabeth zu befreien ist allerdings erst der erste Schritt eures Abenteuers, die Rückkehr aus Columbia stellt sich als weit schwieriger als gedacht heraus. Ihr Vater, Zachary Hale Comstock, ist der Gründer der Stadt und als Prophet auch religiöser und politischer Anführer dieser. Während des Spiels versucht er Elizabeth zurück in den Turm zu holen, in dem sie zu Beginn eingesperrt war. Über weite Strecken des Abenteuers zieht sich die Geschichte relativ linear dahin, wodurch die Gesamterzählung und auch das Gameplay langatmig wirkt. Erst gegen Ende zieht das Spiel hierbei noch einmal deutlich an: Großartig inszenierte Spielszenen treiben das Geschehen sehr lebendig voran, ehe es zum finalen Ereignis kommt, dass euch garantiert überraschen wird. Jedoch wirkt die zwar grundsätzlich durch und durch logische Story insgesamt etwas zu konstruiert.

Grafisch bietet Bioshock für die aktuelle Konsolengeneration hohes Niveau. Stilistisch ist es eigenwillig mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet und man merkt, dass die Entwickler sehr viel Zeit und Arbeit in das Design investiert haben. Dies macht sich auch an der großartigen Atmosphäre bemerkbar, die euch durchgehend durch das gesamte Spiel treibt.

Fazit: 
Bioshock Infinite ist ein grandios inszeniertes Abenteuer mit einer innovativen und überraschenden Story und sehr solidem Gameplay. Das Durchhalten einer zwischendurch längeren langatmigen Phase wird mit einem spektakulären Finale belohnt. Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Titel!

Story: 9.0
Gameplay: 7.5
Grafik: 9.0
Atmosphäre: 9.5

GESAMT-SCORE: 8.8

Sonntag, 23. Juni 2013

Fünfjahreswertung - Prognose 2013/14

Österreich beendet die Saison 2012/13 mit einer sehr mageren Punkteausbeute von 2,250 Punkten. Genausoviele Punkte konnten in der Spielzeit 08/09 gewonnen werden, welche nun für die neue Berechnung der Fünfjahreswertung rausfällt. Wie die Ausgangslage für die nächste Saison nun tatsächlich aussieht, soll dieser Blog-Eintrag analysieren.

Verglichen wird Österreich hier mit allen punktemäßig relevanten Tabellennachbarn der Fünfjahreswertung: der Türkei, Griechenland und der Schweiz, welche allesamt vor dem Alpenland auf Platz 11 bis 13 rangieren, und Tschechien, Israel, Zypern und Rumänien, welche die hinteren Plätze 15 bis 18 belegen.

Doch als Einstieg zunächst für alle, die sich mit der Fünfjahreswertung maximal peripher beschäftigen, eine kleine Erläuterung des Modus:
Das aktuelle Punktesystem wurde mit der Saison 2009/10 eingeführt. Punkte gibt es für alle Spiele der UEFA Champions League und der UEFA Europa League sowie den beiden dazugehörigen Qualifikationen, die wie folgt vergeben werden:
  • Sieg in der Champions League/Europa League: zwei Zähler
  • Unentschieden in der Champions League/Europa League: ein Zähler
  • Sieg in der Qualifikation der Champions League/Europa League: ein Zähler
  • Unentschieden in der Qualifikation der Champions League/Europa League: ½ Zähler
Zusätzliche Bonuspunkte gibt es für das Erreichen bestimmter Runden:
  • 4 Bonuspunkte für die Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase.
  • 5 Bonuspunkte für das Erreichen des Achtelfinales der Champions League.
  • Jeweils einen Bonuspunkt für das Erreichen des Viertelfinales, Halbfinales und des Finales sowohl in der Champions League als auch in der Europa League.
(Quelle: Wikipedia)

Die erhaltenen Zähler werden durch den jeweiligen Quotienten, welcher gleich der Anzahl der partizipierenden Vereine des dazugehörenden Verbandes ist, dividiert und danach dem Gesamtpunktekonto zugeschrieben.

Zur besseren Erklärung folgen zwei Beispiele:

Der FC Pasching erzielt einen Sieg in der Qualifikation für die Europa League und erhält hierfür einen Zähler. Dadurch, dass der österreichische Verband dieses Jahr insgesamt fünf Teilnehmer an europäischen Wettbewerben stellt, werden somit zum Gesamtpunktekonto 0,2 Punkte addiert.

Für die Bonuspunkte gilt dasselbe Schema. Zieht beispielsweise Austria Wien in die Gruppenphase der Champions League League ein, gibt es hierfür 4 Zähler. Dividiert man diese wieder durch die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften des Verbandes an der Champions- und Europa League, erhält man einen Wert von 0,8, welcher wieder dem Gesamtpunktekonto zugeschrieben wird. 
(Dies ist nebenbeibemerkt auch der Grund, warum einige Verbände in der Fünfjahreswertung trotz noch keinen gespielten Spielen bereits mit Punkten in die Saison starten, da die Bonuspunktevergabe natürlich auch für direkt qualifzierte Mannschaften gilt.)

Doch jetzt genug zum Regelwerk, beginnen wir mit der Analyse:

#11 Türkei - 27,500 Punkte
Einstieg in
Verein
Marktwert
KK
Stand
CL-Gruppenphase Galatasaray 147,250 mio 54,400 Topf 3
CL-Qualifikation Fenerbahce 149,125 mio 46,400 Platzierungsweg, gesetzt
EL-Qualifikation Besiktas 81,200 mio 34,900 Playoff-Runde, gesetzt
EL-Qualifikation Bursaspor 57,175 mio 14,900 3. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Trabzonspor 75,625 mio 21,400 2. Qualifikationsrunde, gesetzt

Nach den eher durchwachsenen Saisonen zuvor haben die Türken die letzte Spielzeit wieder ordentlich Punkte machen können, 10,200 Zähler betrug die Ausbeute. Sollten sie dieses Niveau halten können, sind sie für Österreich natürlich uneinholbar.

Galatasaray startet erst im September in die internationale Saison, wenn am 17. bzw. 18. des Monats die Champions League-Gruppenphase beginnt. Mit Topf 3 dürfen sie mindestens zwei starke Gegner erwarten, wodurch am Ende Platz 2 oder 3 als realistisches Ziel angesehen werden kann. Selbst wenn es nur Platz 3 werden sollte, geht die Spielzeit für Galatasaray in der Europa League weiter, wo man ihnen einiges zutrauen kann.
Potential: hoch

Für Fenerbahce sieht die Prognose ähnlich aus. Die 3. Qualifikationsrunde, in der sie beispielsweise auf Red Bull Salzburg treffen könnten, ist Pflichtprogramm. Sollten alle Favoriten dieser Runde weiterkommen, wäre Fenerbahce allerdings im Play-Off ungesetzt. Somit wäre mindestens das Erreichen der Europa League-Gruppenphase zu erwarten. Genauso wie bei Galatasaray kann man auch bei Fenerbahce mit einer sehr erfolgreichen internationalen Saison rechnen.
Potential: hoch

Trabzonspor und Besiktas sind in allen möglichen Europa League-Qualifikationsrunden fix gesetzt. Bursaspor wäre im Playoff höchstwahrscheinlich allerdings unter den ungesetzten Mannschaften. Grundsätzlich ist allen dreien eine Teilnahme an der Gruppenphase zuzutrauen, wie weit sie es dann noch schaffen können, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht voraussehbar, vieles hängt dann von der jeweiligen Form ab.
Potential: mittel-hoch

Insgesamt lässt sich also sagen, dass es nahezu gänzlich unwahrscheinlich ist, dass der Punkteabstand zwischen der Türkei und Österreich nach der kommenden Saison geringer ist als jetzt. Im Gegenteil: Die Türken sollten erneut eine hohe Punkteausbeute erspielen und damit eventuell sogar Belgien überholen und in die Top 10 vorstoßen.
Fazit: für Österreich in weiter Ferne

#12 Griechenland - 27,500 Punkte
Einstieg in
Verein
Marktwert
KK
Stand
CL-Gruppenphase Olympiakos Piräus 64,200 mio 57,800 Topf 3
CL-Qualifikation PAOK Thessaloniki 26,350 mio 28,800 Platzierungsweg, ungesetzt
EL-Qualifikation Atromitos Athen 13,400 mio 8,300 Playoff-Runde, unbekannt - tendenziell ungesetzt
EL-Qualifikation Asteras Tripolis 13,400 mio 7,800 3. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Skoda Xanthi 9,350 mio 6,800 2. Qualifikationsrunde, gesetzt

Griechenland befindet sich momentan nicht nur finanziell im Sinkflug. Auch sportlich beendeten sie die letzte Saison lediglich mit mageren 4,400 Punkten. Somit könnte der zum jetzigen Zeitpunkt noch relativ große Abstand zu Österreich bald wesentlich geringer ausfallen.

Olympiakos Piräus befindet sich momentan in Topf 3 für die Auslosung zur Champions League-Gruppenphase. Daher müssen sie mit drei starken Konkurrenten rechnen, welche ihnen das Leben schlimmstenfalls so schwer machen könnten, dass bereits in dieser Phase der internationalen Saison Schluss ist für den griechischen Verein. Realistisch wäre somit Platz 3 oder 4. In den Finalrunden der Europa League könnte für Olympiakos ebenfalls bald Schluss sein, rechnen sollte man mit dem Traditionsclub aus Griechenland allerdings immer.
Potential: mittel

PAOK Thessaloniki hat bereits zum Einstieg ein schweres Los zu erwarten und wird voraussichtlich ins Europa League-Playoff wechseln. Dort wären sie als gesetzte Mannschaft sehr wahrscheinlich eine Runde weiter und folglich in der Gruppenphase.
Potential: mittel

Atromitos Athen und Asteras Tripolis sind durchgehend ungesetzt in der Qualifikation für die Europa League, Skoda Xanthi wäre dies ab der 3. Qualifikationsrunde ebenfalls. Nur mit sehr viel Losglück kann man diesen dreien Mannschaften eine höhere Punkteausbeute zutrauen.
Potential: niedrig

Griechenland wandert immer mehr in die Reichweite von Österreich, denn es ist zu erwarten, dass die Punkteausbeute der Griechen 2013/14 erneut nicht sonderlich hoch sein wird.
Fazit: für Österreich zumindest diese Saison noch zu weit weg

#13 Schweiz - 26,025 Punkte
Einstieg in
Verein
Marktwert
KK
Stand
CL-Qualifikation FC Basel 55,050 mio 59,785 Champions-Weg, gesetzt
CL-Qualifikation Grasshopper Club Zürich 17,900 mio 7,285 Platzierungsweg, ungesetzt
EL-Qualifikation St. Gallen 12,500 mio 5,785 Playoff-Runde, unbekannt - tendenziell ungesetzt
EL-Qualifikation FC Zürich 18,500 mio 16,785 3. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation FC Thun 6,350 mio 7,285 2. Qualifikationsrunde, gesetzt

Die progressive Entwicklung der Schweiz könnte diese Saison einen Einbruch erleben. Schließlich haben viele renommierte schweizer Mannschaften die Qualifikation für die internationalen Startplätze verpasst. Doch wozu alleine der FC Basel fähig ist, hat man letzte Saison gesehen.

Diese Saison könnte es für Basel jedoch schwieriger werden. In der Champions League-Gruppenphase, welche sie sehr sicher erreichen werden, erwartet sie in der Auslosung Topf 3 und somit eventuell sehr schwere Gegner. Geht man von einem 3. Platz aus, wären sie im Sechzehntel-Finale der Europa League. Vieles wird beim FC Basel auch von der Sommertransferzeit abhängen, während dieser beispielsweise ein Abgang von Dragovic sehr wahrscheinlich ist.
Potential: mittel-hoch

Für die Grasshoppers gilt grundsätzlich dasselbe wie für PAOK. Allerdings beträgt der Klub-Koeffizient des Clubs aus Zürich nur ein Viertel von dem des griechischen Vereins. Somit könnte bereits die Gruppenphase der Europa League für (zu) schwere Gegner sorgen und somit das internationale Saisonaus für die Grasshoppers bedeuten.
Potential: niedrig

Auf den St. Gallen und Thun warten aufgrund des niedrigen Klub-Koeffizienten ebenfalls sehr schwere Gegner. Viel sollte man hier also nicht erwarten. Ein Ausscheiden schon während der Qualifikationen ist bei beiden Vereinen sehr wahrscheinlich.
Potential: niedrig

Der FC Zürich hingegen hat aufgrund seines höheren Klub-Koeffizienten und den demensprechend leichteren Gegnern gute Chancen auf eine Teilnahme an der Europa League-Gruppenphase. Sicher ist der "gesetzt"-Status im Playoff zwar noch nicht, aber nicht unwahrscheinlich.
Potential: mittel

Vieles wird kommende Spielzeit also wieder mal vom FC Basel abhängen. Sollten diese ihre grandiose letzte internationale Saison wiederholen können, wird es auch für die Fünfjahreswertung wieder gut ausschauen. Die übrigen vier Mannschaften werden nicht wahnsinnig viele Punkte für die Schweiz holen können.
Fazit: für Österreich ist die Schweiz nur schwer in Reichweite

#14 Österreich - 23,125 Punkte
Einstieg in
Verein
Marktwert
KK
Stand
CL-Qualifikation Austria Wien 21,450 mio 16,575 Champions-Weg, gesetzt
CL-Qualifikation Red Bull Salzburg 40,225 mio 28,075 Platzierungsweg, ungesetzt
EL-Qualifikation FC Pasching n/v 5,075 Playoff-Runde, unbekannt - tendenziell ungesetzt
EL-Qualifikation Rapid Wien 13,900 mio 13,075 3. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Sturm Graz 12,025 mio 11,575 2. Qualifikationsrunde, gesetzt

Bei Österreich werden sich kommende Saison viele Fragen stellen. Was ist die Austria ohne Stöger und vielleicht auch ohne Hosiner? Wie hungrig ist die junge Salzburger Truppe wirklich? Können sich Rapid und Sturm im Vergleich zur abgelaufenen Saison deutlich steigern? Und wie wird sich Pasching als Drittligist in der Europa League schlagen?

Es ist davon auszugehen, dass die Austria ihre starke letzte Saison fortsetzen kann. Diese Mannschaft spielt schon zu lang konstant auf einem sehr hohen Level, als dass ein Trainerwechsel oder ein möglicher Verlust des Top-Stürmers zu einem eklatanten Einbruch führen könnten. Die Gruppenphase der Europa League ist daher praktisch Pflicht, die der Champions League mit Losglück ebenfalls machbar.
Potential: mittel

Red Bull Salzburg wird es höchstwahrscheinlich leider nicht in die Champions League schaffen. Dafür sind die potentiellen Gegner wohl zu stark. Dies könnte sich aber auch als Vorteil herausstellen, denn die Europa League könnte die richtige Forderung für diese junge Mannschaft sein.
Potential: mittel-hoch

Für Rapid und Sturm wird das Erreichen der Gruppenphase der Europa League ein schwieriges Unterfangen werden. Der Klub-Koeffizient beider Mannschaften ist auch möglicherweise nicht hoch genug, um im Playoff gesetzt zu sein. Eine große Leistungssteigerung wird notwendig sein, um kommende Saison international etwas zu schaffen.
Potential: niedrig-mittel

Pasching wird die große Wundertüte der nächsten Saison werden. Für den Drittligisten spricht jedenfalls, dass es nur eine Runde bis zur Gruppenphase zu überstehen gilt und der Underdog-Status. Es bedarf allerdings einiges an Losglück, viel Motivation und 100% Einsatz, um sich nicht sofort wieder vom internationalen Geschäft zu verabschieden.
Potential: niedrig

Insgesamt lässt sich eigentlich sagen, dass nicht nur Pasching eine Wundertüte ist. Ganz Österreich wird eine einzige Wundertüte sein nächste Saison. Zu viele offene Baustellen und Fragen bei den einzelnen Vereinen erlauben momentan keine klare Prognose. Jedenfalls profitiert man davon, dass bei den Zyprern und Dänen in der Fünfjahreswertung sehr viele Punkte wegfallen. Mit gesundem Optimismus kann man durchaus eine gute Saison erwarten - zumindest schlechter als letzte Saison kann es fast nicht mehr werden...
Fazit: großes Ziel sollte sein, Platz 14 zu halten

#15 Tschechien - 21,350 Punkte
Einstieg in
Verein
Marktwert
KK
Stand
CL-Qualifikation Viktoria Pilzen 26,875 mio 28,745 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Jablonec 7,900 mio 6,745 3. Qualifikationsrunde, ungesetzt
EL-Qualifikation Sparta Prag 32,750 mio 29,245 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Slovan Liberec 5,150 mio 7,745 2. Qualifikationsrunde, gesetzt

Tschechien hat den Nachteil, nur mit vier Mannschaften teilnehmen zu dürfen. Allerdings hat dies auch den Vorteil, dass erspielte Punkte auch nur durch vier geteilt werden. Zudem kommt, dass die tschechischen Mannschaften viele Qualifikationsspiele bestreiten müssen, um an den Gruppenphasen teilnehmen zu dürfen. Dies macht die Qualifikation zwar schwieriger, gibt ihr aber auch ein größeres Punktepotential.

Viktoria Pilzen ist sicher die größte Hoffnung der tschechischen Republik. Für den Verein gelten ähnliche Voraussetzungen wie für die Wiener Austria. Das Erreichen der Gruppenphase der Europa League sollte das Pflichtprogramm darstellen, mehr ist möglich, aber schwierig.
Potential: mittel

Sparta Prag ist die zweitgrößte Hoffnung. Ein hoher Koeffizient erlaubt eine relativ angenehme Qualifikation für die Europa-League, die Gruppenphase sollte damit Pflicht sein.
Potential: mittel

Jablonec und Slovan Liberec steht jedoch eine schwere Qualifikation bevor. Durch den niedrigen Klub-Koeffizienten sind sie beide ab der 3. Qualifikationsrunde ungesetzt. Ein frühes Ausscheiden ist daher das wahrscheinlichste Szenario.
Potential: niedrig

Die Tschechen werden mit großer Voraussicht hinter Österreich verweilen. Viktoria Pilzen und Sparta Prag sind zwar Mannschaften, denen man vieles zutrauen kann, die österreichischen Mannschaften sollten dies jedoch kompensieren können.
Fazit: die tschechische Republik bleibt sehr wahrscheinlich hinter Österreich

#16 Israel - 21,125 Punkte
Einstieg in
Verein
Marktwert
KK
Stand
CL-Qualifikation Maccabi Tel Aviv 6,025 mio 8,075 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Hapoel Ramat Gan 0,750 mio 4,575 3. Qualifikationsrunde, ungesetzt
EL-Qualifikation Maccabi Haifa 5,400 mio 13,575 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Hapoel Tel Aviv 5,075 mio 29,575 2. Qualifikationsrunde, gesetzt

Immer wieder für eine Überraschung gut waren in der Vergangenheit die israelischen Mannschaften. Richtige Konstanz konnten sie allerdings nie entwickeln. Die letzte Saison wurde auch nur mit mageren 3,250 Punkten abgeschlossen.

Maccabi Tel Aviv steht in der 2. Qualifikationsrunde für die Champions League und ist dort gesetzt. Ab der 3. Runde sind sie dies jedoch nicht mehr, im Playoff der Europa League ist der "gesetzt"-Status tendenziell auch eher unwahrscheinlich.
Potential: niedrig

Überraschend für den internationalen Wettbewerb qualifizieren konnte sich Hapoel Ramat Gan. Aufgrund des niedrigen Koeffizienten sind sie jedoch bereits ab der Einstiegsrunde, welche die 3. Qualifikationsrunde ist, ungesetzt. Die Erwartungshaltungen sind dementsprechend tief.
Potential: niedrig

Größere Hoffnungsträger sind Maccabi Haifa und Hapoel Tel Aviv. Beide starten gesetzt in der 2. Qualifikationsrunde der Europa League. Maccabi Haifa wird wahrscheinlich ab dem Playoff nicht mehr gesetzt sein. Hapoel Tel Aviv sollte es ziemlich sicher schaffen, in die Gruppenphase einzuziehen.
Potential: mittel

Die Israelis liegen momentan genau 2 Punkte hinter Österreich. Nur wenn sie erneut überraschen können und sich im Vergleich zur abgelaufenen Saison deutlich steigern, ist das Alpenland in Reichweite. Für Israel spricht jedenfalls der um 1 niedrigere Teiler.
Fazit: Israel bleibt sehr wahrscheinlich hinter Österreich

#17 Zypern - 20,500 Punkte
Einstieg in
Verein
Marktwert
KK
Stand
CL-Qualifikation APOEL Nikosia 10,950 mio 35,366 Champions-Weg, gesetzt
EL-Qualifikation Apollon Limassol 4,250 mio 6,366 Playoff-Runde, unbekannt - tendenziell ungesetzt
EL-Qualifikation Anorthosis Famagusta 10,000 mio 17,366 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Omonia Nikosia 8,725 mio 10,366 2. Qualifikationsrunde, gesetzt

Zypern stellt als 16. der Fünfjahreswertung letztes Jahr zwar nur vier Mannschaften, diese starten jedoch weiter vorne in der Qualifikation. Dies bedeutet weniger Spiele, aber auch wahrscheinlichere Gruppenphaseneinzüge.

APOEL Nikosia startet neben der Austria in der Champions League in der 3. Runde als gesetzte Mannschaft. Somit sollte das Playoff bzw. die Europa League-Gruppenphase fix sein. Der Einzug in die Champions League-Gruppenphase ist aufgrund des hohen Klub-Koeffizienten ebenfalls nicht unwahrscheinlich und wozu sie dort fähig sind, haben sie bereits vorletzte Saison unter Beweis stellen dürfen.
Potential: mittel

Apollon Limassol startet in der Playoff-Runde der Europa League höchstwahrscheinlich als ungesetzte Mannschaft. Der Einzug in die Gruppenphase stellt zum jetzigen Zeitpunkt wohl eine zu schwierige Herausforderung für den zyprischen Club dar.
Potential: niedrig

Die 2. und 3. Qualifikationsrunde sollten für Anarthosis Famagusta und Omonia Nikosia machbare Hürden sein. Im Playoff ist Omonia Nikosia sehr wahrscheinlich nicht gesetzt, für Anarthosis Famagusta könnte es tendenziell für den "gesetzt"-Status reichen. Schwer wird es aber so oder so für beide Mannschaften.
Potential: niedrig-mittel

Viel wird bei den Zyprern von APOEL Nikosia abhängen. Sollten sie wieder so eine Saison wie vorletztes Jahr schaffen und gleichzeitig die österreichischen Vereine eher schwach punkten, könnte Zypern trotz momentanen 2,625 Punkte Abstand an Österreich vorbeiziehen.
Fazit: Zypern ist ein gefährlicher Konkurrent, aber man hat es in der eigenen Hand

#18 Rumänien - 20,382 Punkte
Einstieg in Verein Marktwert KK Stand
CL-Qualifikation Steaua Bukarest 41,750 mio 35,604 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Petrolul Ploiesti 24,250 mio 4,604 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Pandurii Tagu Jiu 16,175 mio 4,604 2. Qualifikationsrunde, gesetzt
EL-Qualifikation Astra Giurgiu 22,650 mio 4,604 1. Qualifikationsrunde, gesetzt

Rumänien ist der letzte Club der Fünfjahreswertung, der über 20 Punkte auf dem Konto hat. Mit fast 3 Punkten Abstand sind die Rumänen grundsätzlich weit von Österreich entfernt, könnten aber aufgrund der vielen Qualifikationsrunden und dem niedrigen Teiler näher kommen, als dem Alpenland vielleicht lieb ist.

Steaua Bukarest startet in der 2. Qualifikationsrunde der Champions League mit einem hohen Klub-Koeffizienten und ist daher auch durchgehend gesetzt. Die Prognose für den rumänischen Verein sieht daher ähnlich wie die von APOEL Nikosia aus: Das Playoff zur Champions League respektive die Europa League-Gruppenphase sollten das Mindestziel darstellen. Mehr ist bei Steaua Bukarest jedoch immer möglich.
Potential: mittel

Petrolul  Ploiesti, Pandurii Tagu Jiu und Astra Giurgiu sind hierzulande wohl nicht die bekanntesten Mannschaften, unterschätzen sollte man sie allerdings nicht. Der sehr niedrige Klub-Koeffizient wird ihnen die Qualifikation jedenfalls schwer machen. Was für sie spricht ist der Underdog-Status.
Potential: niedrig

Für einige Punkte sind die rumänischen Vereine sicher gut, jedoch wird es sehr sicher nicht ausreichen, um in die Sphären von Österreich vorzustoßen. Jedoch sollte man sie im Auge behalten.
Fazit: Rumänien bleibt sehr wahrscheinlich hinter Österreich
 


Nach oben und nach unten hat Österreich ordentlich Puffer. Eine durchschnittliche Saison sollte ausreichen, um sich in den Top 15 zu halten. Nur eine Leistungsexplosion mehrerer österreichischer Vereine könnte eine höhere Platzierung einbringen. Realistisch ist es, Platz 14 anzupeilen.