Samstag, 30. November 2013

ps4-release löst Massenstürme aus

Seit dem gestrigen "Black Friday" ist die Playstation 4 offiziell in Europa im Handel. Vor allem in Deutschland und Österreich campierten etliche Leute vor diversen Märkten, um größtmögliche Chancen auf eine der neuen Konsolen zu haben. Dabei ging es alles andere als gesittet zu.

Als sich morgens die Läden öffneten, stürmten Menschenmengen die einzelnen Filialen. Alle hatten nur ein Ziel: Den Verkaufsstand der ps4-Konsolen. Dabei wurde gerannt, gestoßen und gerempelt was das Zeug hält, ohne Rücksicht auf Verluste. In Trier wurde eine Frau sogar so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste.


In der Steinzeit stritten sich die Menschen noch um ein Stück Fleisch, im Jahre 2013 um eine neue Konsole - Evolution sei Dank. 

Freitag, 29. November 2013

Eine Woche mit der Xbox One

Am 22. November erschien die Xbox One weltweit. Nach einer Woche mit der Multimedia-Kiste folgen nun meine ersten Eindrücke der next gen-Konsole.

Letzten Freitag war es endlich soweit. Einige Monate nach der Vorbestellung marschierte ich in die Libro-Filiale meines Vertrauens, um mir meine persönliche Xbox One abzuholen. Libro hatte noch dazu ein spezielles Angebot für alle Konsolenkäufer, wodurch man einige Spiele um nur 40€ pro Stück erwerben konnte. Leider waren als day one-buyer auch nur day one-games in dieser Aktion inkludiert und die Filiale war an diesem Tag anscheinend schon gut besucht gewesen, sodass die Auswahl für mich daher auf Forza 5 und Dead Rising 3 beschränkt war. Ich entschied mich dazu, zusätzlich zum sowieso im day one-package erhaltenen FIFA 14 noch Forza 5 zu kaufen.

Unboxing

Beim Auspacken daheim fiel eines gleich einmal auf: Alle Teile der Xbox One waren sehr gut verpackt und wirkten absolut hochwertig. Der erste Griff an den Controller fühlte sich sehr gut an. Das Headset ist nun auch endlich komfortabler und drückt nicht mehr unangenehm am Kopf an der hörerlosen Seite. Kinect ist natürlich auch enthalten. Optisch orientiert sich die Xbox One erstmals nicht an dem Buchstaben "X". Microsoft entschied sich diesmal für ein Box-Design, dass meiner Meinung nach einen sehr schicken Eindruck macht. Lediglich ein Haken ist zu entdecken:  Sowohl das Netzteil als auch die Konsole selbst sind zu 50% in Klavierlack-Optik. Dies hat zur Folge, dass sich sehr leicht Schmutz und Staub an den Geräten abbildet. Das ist jedoch nur ein eher unwichtiges Randdetail, insgesamt machte das Xbox One-package auf mich einen ausgezeichneten Eindruck. Also wurde es Zeit, die Konsole an meinen Fernseher anzuschließen!

Controller & Kinect

Beim ersten Start der Xbox One gilt es bekanntermaßen das day one-Update zu downloaden und zu installieren. Mit 15 mbit/s ging dies trotz 500 MB Dateigröße äußerst rasch. Endlich am Dashboard angekommen, fällt einem als erstes das an Windows 8 angelehnte Kachel-Menü auf. Anfängliche Bedenken sind schnell verschwunden. Das Navigieren funktioniert überraschend einfach und ist weit übersichtlicher als gedacht. Wie bei jedem neuen Gerät braucht es anfangs eine gewisse Eingewöhnungszeit, danach geht das Manövrieren jedoch locker von der Hand. Punkto Steuerung gibt es ein wichtiges Detail. Die select- und start-Buttons der vergangenen Generationen wurden abgeschafft und durch zwei neue ersetzt. Mit der linken Taste könnt ihr die Andock-Funktion (Snap-Feature) der Xbox One nutzen, die rechte fungiert sozusagen als Allrounder, der mehrere Funktionalitäten zugeschrieben werden. Man kann damit ähnliche Befehle ausführen wie mit dem alten Startbutton, so schließt man beispielsweise Texteingaben via Buttondruck ab. Aber auch diverse Pop-up-Menüs lassen sich damit öffnen.

Der Controller ist noch besser als jener der Xbox 360. Er liegt extrem gut in der Hand, hat gut verarbeitete Tasten und Sticks und endlich ein präzises D-Pad. Die Schalter sind sehr angenehm zu drücken und man kann mit ihnen nicht mehr so herum klackern, wie bei den alten Controllern, da der unterste Druckpunkt viel weicher ist. Lediglich die Bumper sind etwas nervig, weil deren Druckpunkt nun nicht mehr unter der gesamten Taste liegt, sondern nur im unteren Bereich. Besonders auffallend ist außerdem, dass der Akkuschacht nun endlich in den Controller selbst eingearbeitet wurde und nicht mehr herausragt.

Apropos Steuerung - da war ja noch was! Kinect ist ab next gen für jeden Xbox-Besitzer Pflicht. Wenn man diese Sprach- und Gestensteuerung schon aufgezwungen bekommt, soll sie dafür aber auch einiges leisten. Und das tut sie auch. Die Kamera mit Full HD-Auslösung beeindruckt durch eine sehr präzise Steuerung. Hält ihr einen Arm in die Höhe, aktiviert sich automatisch die Gestensteuerung. Für die Menüführung greift man zwar lieber auf den gewöhnlichen Controller zurück, in Spielen funktioniert Kinect jedoch einwandfrei. Besonders beeindruckend sind auch diverse Features. Startet man beispielsweise einen Videoanruf via Skype und bewegt sich dabei im Raum, verfolgt einen die Kamera in egal welche Richtung und fokussiert automatisch die Person, welche in Folge zentriert im Bild ausgerichtet wird. Ein anderes Feature der Kamera ist das automatische Login. Nach dem Hochfahren der Xbox One scannt die Kamera die Personen im Raum ab und meldet den erkannten Benutzer automatisch mit dem richtigen Profil an.

Besonders futuristisch wirkt die Sprachsteuerung. Der Großteil der Xbox One-Oberfläche lässt sich mit verschiedensten Sprachbefehlen navigieren. Wohl der wichtigste davon ist "Xbox gehe zu". Fügt ihr an diesen eine beliebige Applikation, eine konkrete Funktion oder einen Ordner an, zum Beispiel "Skype", "Startseite" oder "Spiele", hüpft die Konsole sofort zu eurem gewählten Ziel. Dabei ist es egal, was ihr auf eurem Bildschirm gerade laufen habt, ohne großartige Verzögerung wechselt die Xbox One zum neuen Task. Sehr geil!

Multitasking

Mein vielleicht liebstes Feature hat ebenfalls mit mehreren parallel laufenden Tasks zu tun, das bereits angesprochene Snap-Feature. Mit dieser Funktion könnt ihr euren Bildschirm in zwei Bereiche aufteilen. Der linke Bereich, der etwa 4/5 vom Bildschirm ausmacht, stellt euren Haupttask dar, beispielsweise ein Spiel. Rechts daneben im letzten Fünftel könnt ihr einen anderen Task starten. Somit ist es möglich gleichzeitig zu spielen und fernzusehen. Hinsichtlich Fernsehen gibt es aber einige Restriktionen. Nur wenn ihr einen entsprechenden Receiver mit der Xbox One verknüpft, könnt ihr auf diese auch euer TV-Bild übertragen. Wer bislang also einfach sein Kabel direkt an den TV ansteckte, muss sich also ein zusätzliches Gerät ins Zimmer stellen, wenn er via next gen-Konsole fernsehen möchte.

Was jedoch funktioniert, ist eine Xbox 360 an den HDMI Input der Xbox One anzuschließen. Ihr greift dann über die TV-App von der One auf die 360 zu. Nachdem die Sky Go-App noch nicht für next gen verfügbar ist und ich aber gleichzeitig Fußballschauen und gamen wollte, habe ich meine alte Konsole an die neue angeschlossen, was einwandfrei funktionierte. Dies sah dann so aus:

Links: Forza 5/Xbox One - Rechts: Sky Go-App/Xbox 360

Definitv ein praktisches Feature!

Die Spiele

Das Wichtigste an der Xbox One sind und bleiben natürlich die Spiele, "Multimedia-Entertainment-System" hin oder her. Getestet habe ich bislang Forza 5, FIFA 14 und die kleine gratis Vorab-Version von Kinect Sport Rivals (Kinect Sport Rivals Preseason), welche im Spiel selbst ausschließlich durch Gesten und Sprache gesteuert wird.

Forza 5 spielt sich grundsätzlich sehr gut. Das Fahrgefühl wird insbesondere durch die Impulse Trigger, also durch die vibrierenden Elemente, die überall im Controller eingebaut sind, sehr positiv unterstützt. Gibt man Gas oder bremst man, spürt man die entsprechenden Vibrationen unter dem Finger. Dadurch ergibt sich ein komplett neuartiges Spielerlebnis, das beeindruckt.

Weniger beeindruckend ist der Umfang von Forza 5. Lediglich 14 Strecken und 200 Autos stehen dem Spieler zur Verfügung. Zum Vergleich: Beim Vorgänger Forza 4 waren es noch 26 Strecken und 500 Autos. Musste da unbedingt etwas bis zum Xbox One-Launch fertig werden...?

Microsoft hat Forza 5 insbesondere mit seiner angeblich atemberaubenden Grafik beworben. Was die Fahrzeuge angeht, hat der Konzern auch nicht gelogen. In diesem Bereich ist Forza 5 definitiv "next gen". Alles andere - bis auf die geniale Weitsicht - ist allerdings eher guter Durchschnitt, da hätte man deutlich mehr aus der Konsole herausholen können.

Insgesamt erhält man mit Forza 5 also eine solide Rennsimulation. Der geringe Umfang rechtfertigt jedoch einen Preis von ungefähr 65€ nicht. Wenn das Spiel billiger wird, ist es für jeden Simulationsfan aber definitiv einen Blick wert.


Mit FIFA 14 ist auch die bekannte Fußballsimulationsreihe aus dem Hause EA in der nächsten Generation angekommen. Das Spiel wurde bereits vor geraumer Zeit für die alte Konsolengeneration bzw. für den PC veröffentlicht, somit stellt sich die Frage, inwiefern sich die beiden Versionen unterscheiden. Leider ist der Unterschied nur marginal und hauptsächlich optisch spürbar. Atmosphärisch wurde ein großer Sprung gemacht, indem die Fans im Stadion nun nicht mehr reine, gefühlt 1 mm dünne Pappfiguren sind, sondern richtige Menschen (!!1) mit entsprechender Kleidung darstellen. Diese bilden zu Spielbeginn sogar eine Choreographie, welche jedoch bei allen Vereinen und in jedem Match leider immer dieselbe ist. Die Stadien sehen vor allem aus der Helikopter-Ansicht wirklich sehr, sehr schön aus. Vom Gameplay her profitiert die next gen-Fassung von der Ignite-Engine, was das Spielgeschehen noch einmal etwas flüssiger macht.

Zum Gameplay möchte ich mich nicht äußern, da dass eine reine subjektive Erfahrung ist, die jeder - am besten im Rahmen der Demo - für sich selbst machen sollte. Abgesehen von den klassischen Spielmodi bietet FIFA 14 auch wieder die Skillspiele als Unterhaltungsmöglichkeit an. Diese sind erneut sehr gut gelungen. Zudem sieht man nun neben jedem Level jeder Übung die Top 3 aus der Freundesliste angezeigt, was meiner Meinung nach ein sehr gutes Feature ist.

Enttäuschend ist jedoch in FIFA 14, genauso wie bereits angesprochen in Forza 5, der Umfang. Im Gegensatz zur Version für die vergangene Konsolengeneration wurden in der next gen-Fassung nämlich einige Features gestrichen. So gibt es keinen Turniermodus, keine virtuelle Bundesliga, keine Unterstützung des Creation Centres und im splitscreen-Modus, also zu zweit vor einer Konsole, sind auch keine Online-Matches mehr möglich. Sieht so aus, als ob auch hier unbedingt ein Spiel bis zum next gen-Launch fertig werden musste. Jedoch sind die für die meisten wohl wichtigsten Modi, also Anstoß, Saisonmodus, Ultimate Team, Karrieremodus usw., im Spiel enthalten.

Wer FIFA 14 bereits auf einer anderen Plattform besitzt, braucht nicht zwingend bei der next gen-Fassung zuschlagen. Der Sprung auf die Xbox One ist zwar durchaus gelungen, jedoch ist noch jede Menge Potential vorhanden, sodass erst FIFA 15 einen wirklich deutlichen Unterschied zur alten Generation ausmachen werden sollte.


Kinect Sport Rivals Preseason spielt sich im Gegensatz zu den bereits beschriebenen zwei Titeln komplett mit Kinect. Ich habe vor der Xbox One kein Kinect besessen, da ich die Bewegungssteuerung bislang noch für nicht ausgeklügelt gehalten habe. Spätestens seit next gen und Kinect 2.0 hat sich dies jedoch definitiv geändert. Leider ist in Kinect Sport Rivals Preseason nur ein einziger, kleiner Spielmodus spielbar, dieser überzeugt jedoch auf voller Linie. Die Gestensteuerung ist extrem präzise und die Übersetzung ins Spiel erfolgt sehr rasch, sodass keine nervende Verzögerung zustande kommt. Auch die wenigen Sprachbefehle funktionieren einwandfrei. Man darf also auf das Vollspiel, welches Anfang nächsten Jahres erscheinen wird, gespannt sein.

Das Spiel, das in der Vorab-Version spielbar ist, ist ein Bootrennen (Wake-Race). Zum Steuern streckt ihr beide Arme gerade von euch weg. Zieht ihr einen Arm wieder zurück zum Körper, lenkt ihr in die entsprechende Richtung. Zusätzlich könnt ihr euch mit eurem ganzen Körper zur Seite neigen, um eine Kurve noch enger zu nehmen. Lehnt ihr euch während einem Sprung nach vorne oder zurück, führt der Fahrer in der Luft einen Salto aus. Ihr müsst danach allerdings rechtszeitig wieder in die Ausgangslage zurückkehren, um im Spiel balanciert zu landen. Sagt ihr - nachdem sich die Anzeige vollständig aufgeladen hat - "Temposchub", erhaltet ihr einen temporären Geschwindigkeitsboost. Man glaubt gar nicht, wie anstrengend selbst solch simple Übungen bereits nach kurzer Dauer sind ;)


Fazit zur Xbox One

Kurzum: Next gen ist geil! Futuristische Sprachsteuerung, präzise Gestenübersetzung und eine Menge Potential für zukünftige Titel rechtfertigen 499€ für die vor einer Woche erschienene Xbox One. Die Breite der angebotenen Spiele ist groß genug, um die Zeit bis nächstes Jahr zu überbrücken, wo dann die wirklichen next gen-Highlights das private Laufwerk der Xbox One erblicken werden. Microsoft hat nach anfänglichen Schwierigkeiten schlussendlich einen wirklich guten Job gemacht.