Mittwoch, 4. Dezember 2013

Forza 5 (Xbox One)

Seit fast zwei Wochen ist die Xbox One nun auf dem Markt. Gleiches gilt für den exklusiven Launch-Titel Forza 5. Ist Microsoft und Turn 10 der Schritt in die nächste Generation der Rennsimulationen gelungen?

Nach dem Start von Forza 5 wird man von dem spätestens seit Windows 8 modern gewordenen Kachel-Design empfangen. Obwohl dies nicht jedermanns Sache ist, finde ich persönlich das Menü sehr übersichtlich und modern gestaltet, sodass man sich gut zurecht findet. Primär hat man zur Auswahl, den Karriere-Modus zu starten, Online zu gehen oder mit geteiltem Bildschirm (splitscreen) zu spielen. Startet ihr eine neue Karriere, könnt ihr einen aus mehreren Racing-Bereichen wählen, in denen es nach Selektion in verschiedenen Rennen gilt, sich auf die Pole-Position vor zu fahren. Dabei verdient ihr credits, die ingame-Währung von Forza 5.

Wie viele credits man nach einem Rennen verdienen kann, hängt grundlegend von verschiedenen Faktoren ab. Je mehr Fahrhilfen ihr deaktiviert, je schwierigere Gegner ihr möchtet, je weniger ihr die aus der Reihe bereits bekannte Zurückspulfunktion benutzt,... umso mehr credits gibt es als Belohnung. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist also sehr präzise und individuell gestaltbar.

Die credits stellen allerdings auch einen großen Kritikpunkt dar. Für ein durchschnittlichen Rennen, dass etwa 5-10 Minuten dauern sollte, erhält ihr inklusive regelmäßige Boni etwa 10.000 credits. Ein sehr gutes Auto kostet aber gerne mal etwa eine halbe Million, die teuersten sprengen sogar - teilweise deutlich - die Millionenmarke. Wie lange ihr also für so ein Fahrzeug spielen müsst, könnt ihr euch nun selbst ausrechnen. Hier stimmt die Balance einfach nicht so richtig. Neben den Autos per se könnt ihr für eure Vehikel natürlich auch Upgrades erwerben. Diese gibt es entweder Paketweise für die entsprechenden Fahrzeugklassen oder auch einzeln zu kaufen. Auch dafür müsst ihr natürlich wieder einige credits springen lassen.

Eine weitere Zahlungsmethode neben den credits sind Gutscheine. Zu Anfang des Spiels beträgt euer Gutscheinkonto 100, damit lassen sich nur die schlechteren Fahrzeuge kaufen. Wollt ihr jedoch zum Beispiel einen Lamborghini Aventador LP700-4 könnt ihr dafür entweder mit 520.000 credits oder mit 867 Gutscheinen bezahlen. Gutscheine sind im Online-Store gegen Echtgeld erwerbbar, für beispielsweise 9,99€ erhält ihr 1250 Gutscheine. Wollt ihr also einen sehr breiten Fuhrpark haben, müsst ihr entweder extrem viel Zeit oder Geld investieren.

Vom Gameplay her spielt sich Forza 5 grundsätzlich sehr gut. Das Fahrgefühl wird insbesondere durch die Impulse Trigger, also durch die vibrierenden Elemente, die überall im Controller eingebaut sind, sehr positiv unterstützt. Gibt man Gas oder bremst man, spürt man die entsprechenden Vibrationen unter dem Finger. Dadurch ergibt sich ein komplett neuartiges Spielerlebnis, das beeindruckt. Eine Erneuerung stellen außerdem die sogenannten "Drivatare" dar, welche die KI-Gegner ersetzen. Sie sind Abbilde realer Forza-Spieler, die gegen euch fahren. Gleichzeitig erscheint natürlich auch ihr selbst als Drivatar, wenn andere Spieler ihre Karriere absolvieren. Einziges Manko am Gameplay ist, dass es durch relativ lange Ladezeiten von etwa einer halben Minute pro Strecke bzw. Rennen unterbrochen wird. Von next gen erwartet man sich kürzere Wartezeiten.


Wenig überzeugend ist der Umfang von Forza 5. Lediglich 14 Strecken und 200 Autos stehen dem Spieler zur Verfügung. Zum Vergleich: Beim Vorgänger Forza 4 waren es noch 26 Strecken und 500 Autos. Auch einen Marktplatz gibt es nicht, dieser wird aber immerhin später noch nachgereicht. Musste da unbedingt etwas bis zum Xbox One-Launch fertig werden...?

Microsoft hat Forza 5 insbesondere mit seiner angeblich atemberaubenden Grafik beworben. Die Cloud der Xbox One ermöglicht ein Spielen mit 1080p und 60fps. Was die Fahrzeuge angeht, hat Microsoft auch nicht gelogen. In diesem Bereich ist Forza 5 definitiv "next gen". Alles andere, bis auf die geniale Weitsicht, ist allerdings eher guter Durchschnitt, da hätte man deutlich mehr aus der Konsole herausholen können.

Fazit:
Insgesamt erhält man mit Forza 5 also eine solide Rennsimulation. Der geringe Umfang rechtfertigt jedoch einen Preis von ungefähr 65€ nicht. Wenn das Spiel billiger wird, ist es für jeden Simulationsfan aber definitiv einen Blick wert.

Umfang: 6.0
Gameplay: 9.5
Grafik: 8.5

GESAMT-SCORE: 8.0

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